Riesen-Flugzeuge kommen zurück – Lufthansa reaktiviert A380

Die Lufthansa reaktiviert den Super-Jumbo A380 von Airbus, der eigentlich schon vor der Corona-Pandemie als zu groß für einen effizienten Dauereinsatz im Linienbetrieb galt. Doch die veränderte Ausgangslage durch die Pandemie ermöglicht nun ein Comeback des größten Passagierflugzeugs der Welt.

Neustart mit musikalischer Begleitung

Am Donnerstag, den 1. Juni um 15.35 Uhr, soll der Lufthansa-Jet D-AIMK mit musikalischer Begleitung einen Neu-Start hinlegen und den Sommer über täglich nach Boston fliegen. Zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli kommt eine tägliche Verbindung von München nach New York hinzu.

Symbol der technischen Leistungsfähigkeit

Die A380 galt einige Jahre lang als Symbol der technischen Leistungsfähigkeit des europäischen Airbus-Verbundes. Doch schnell stellte sich heraus, dass ein kosten- und umweltgünstiger Betrieb des Vierstrahlers nur möglich ist, wenn nahezu alle Plätze verkauft werden. Zum Vergleich: Vom Boeing-Jumbo 747 wurden in einer allerdings deutlich längeren Spanne 1574 Exemplare ausgeliefert.

Abwrackung der ersten A380

Die ersten A380 wurden bereits abgewrackt. Der größte Kunde Emirates hat für sein Wachstumsprogramm am Drehkreuz Dubai alleine 123 Maschinen abgenommen. Lufthansa verfügt grundsätzlich noch über acht A380, die nach dem Corona-Ausbruch auf dem spanischen Flughafen Teruel in den sogenannten Langzeitparkmodus versetzt wurden und nur bei einer „unerwartet schnellen Markterholung“ reaktiviert werden sollten.

Lieferprobleme bei Airbus und Boeing

Die Reaktivierung der A380 kam schneller als erwartet und traf zudem auf gravierende Lieferprobleme beim Hersteller-Duopol aus Airbus und Boeing. Lufthansa hatte die jüngste und größte Version der zweistrahligen Boeing 777-X von 2023 an fest als Flaggschiff mit rund 400 Plätzen eingeplant, doch die Amerikaner mussten einräumen, dass sie frühestens im Jahr 2025 das erste Exemplar ausliefern können. Auch bei den kleineren 787-„Dreamlinern“ kommt es immer wieder zu Verzögerungen. Da sich gleichzeitig auch Airbus und Triebwerkhersteller wegen gestörter Lieferketten schwertun, fehlen global auf Jahre hinweg Flugzeuge.

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