Halbjahresbilanz: Chemie-Industrie mit starken Einbußen

Die Chemie-Industrie in Rheinland-Pfalz verzeichnet im ersten Halbjahr 2023 deutliche Verluste bei Umsätzen, Produktion und Aufträgen. Besonders alarmierend ist der Rückgang der Aufträge um fast 40%. Die Anzahl der Beschäftigten bleibt jedoch stabil.

Belastung durch Energiekosten und Bürokratie

Energiekosten, Bürokratie und Überregulierung belasten die deutschen Chemie-Standorte erheblich. Obwohl die Energiepreise gesunken sind, liegen sie immer noch doppelt so hoch wie vor zwei Jahren. Dadurch sind die Produktionskosten nicht wettbewerbsfähig. Die Unternehmen leiden zudem unter einer Rezession und regulatorischen Eingriffen.

Notwendigkeit von wirtschaftspolitischen Reformen

Der Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz, Bernd Vogler, warnt vor der angespannten Stimmung in den Unternehmen. Er betont die Dringlichkeit von wirtschaftspolitischen Reformen, darunter die Einführung eines Industriestrompreises. Die Unternehmen haben bereits begonnen, ihr Geschäft umzustrukturieren und erste Anlagen stillzulegen. Neue Investitionen finden vermehrt im Ausland statt, was dazu führen könnte, dass der industrielle Kern Deutschlands verloren geht.

Talfahrt der Chemie-Industrie setzt sich fort

Im ersten Halbjahr 2023 erwirtschaftete die Chemie-Industrie in Rheinland-Pfalz einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 19,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die Produktion ging um 20,8% und die Aufträge um 38,7% zurück. Im Vergleich zur bundesdeutschen Chemie-Industrie entwickelte sich Rheinland-Pfalz schlechter, hier gingen Produktion um 15,8% und Umsatz um 13,5% zurück. Die Anzahl der Beschäftigten blieb in Rheinland-Pfalz stabil.

Pharma-Industrie mit deutlichen Einbußen

Auch die Pharma-Unternehmen verzeichneten im ersten Halbjahr 2023 starke Einbußen. Der Umsatz betrug rund 2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 54,7% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Produktion (-40%) und die Aufträge (-63%) gingen deutlich zurück. Diese Einbußen wurden vor allem durch die veränderte Impfstoffproduktion beeinflusst.

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