Therapieanpassung und Krankheitskontrolle
Die Behandlung von Multipler Sklerose (MS) befindet sich im Wandel. Der frühzeitige Einsatz von effektiven Therapien trägt zur Verbesserung der Krankheitskontrolle bei. Zudem können diese Therapien zunehmend besser an die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen angepasst werden.
Forschung und Entwicklung
Aktuell wird intensiv an neuen Ansätzen geforscht, darunter die Untersuchung von Bruton-Tyrosin-Kinase (BTK)-Inhibitoren und des Biomarkers NfL. Diese Entwicklungen bieten neue Perspektiven für die Behandlung und Kontrolle von MS.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin wurden die aktuellen und zukünftigen Fortschritte für Patient:innen mit MS erörtert. Prof. Heinz Wiendl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie des Universitätsklinikums Freiburg, betonte die Individualität der Erkrankung.
Individuelle Therapieansätze
Die Symptome und der Verlauf von MS variieren stark zwischen den Betroffenen, was die Vorhersage der Erkrankung kompliziert macht. Prof. Wiendl erklärte, dass die zentrale Frage bei der Behandlung darin besteht, wie Therapien optimal auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen zugeschnitten werden können.
Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten
Vor einigen Jahren standen nur wenige moderat wirksame Medikamente zur Verfügung. Heute gibt es nahezu 20 verschiedene Therapien. Obwohl MS nach wie vor nicht heilbar ist, ermöglicht der frühzeitige Einsatz hocheffektiver Therapien eine bessere Kontrolle über Krankheitsschübe und das Fortschreiten der Erkrankung.
Patientenwünsche im Fokus
Die Behandlung kann heute besser an die Wünsche der Patient:innen angepasst werden. Während einige eine orale Therapie bevorzugen, möchten andere möglicherweise nur selten, etwa zweimal im Jahr, injiziert werden. Diese Flexibilität in der Therapiegestaltung trägt zur Individualisierung der Behandlung bei, ohne die Wirksamkeit zu beeinträchtigen.
Forschung zu Krankheitsprozessen
Die Forschung konzentriert sich auch darauf, die schädliche Aktivität von fehlgesteuerten B-Zellen im zentralen Nervensystem zu hemmen. Diese Ansätze könnten dazu beitragen, die Krankheitsprozesse gezielt auszubremsen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.