Untersuchung der Ladeinfrastruktur
Der ADAC hat die Ladebedingungen an den 15 längsten Autobahnen Deutschlands untersucht. Dabei wurden 50 Rastanlagen und Autohöfe auf ihre Infrastruktur und den Komfort für E-Autofahrer geprüft. Das Ergebnis zeigt, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Anlagen als mangelhaft bis sehr mangelhaft bewertet wurden. Lediglich 13 Anlagen erhielten die Bewertung „gut“, während keine einzige als „sehr gut“ eingestuft wurde.
Bewertungskriterien
Die Bewertung basierte auf mehreren Kriterien, darunter die Anzahl der Ladesäulen, deren Ladeleistung sowie die allgemeine Funktionstüchtigkeit. Auch die Bezahlmöglichkeiten und die Kostentransparenz flossen in die Bewertung ein. Besonders positiv wurden Anlagen bewertet, die über mindestens zehn Ladepunkte mit einer Leistung von 150 kW oder mehr verfügten und betriebsbereit waren.
Komfort und Ausstattung
Ein Viertel des Gesamturteils berücksichtigte den Komfort der Anlagen, wie etwa Überdachungen, gastronomische Angebote oder Sanitäranlagen. Die am schlechtesten bewerteten Anlagen waren der Aral Autohof Bremen Hemelingen an der A1 und der Total Autohof Großweitzschen an der A14, die keine Lademöglichkeiten boten.
Langsame Ladepunkte und hohe Ladeleistungen
Besonders unzufriedenstellend war die Tatsache, dass etwa 22 Prozent der Anlagen, vor allem Rastanlagen, nur langsame 50 kW-Säulen zur Verfügung stellten. Für Langstreckenfahrer sind jedoch Ladeleistungen von mindestens 150 kW entscheidend, um die Ladezeit auf etwa 20 bis 30 Minuten zu reduzieren.
Positive Entwicklungen
Auf der positiven Seite verzeichneten die Tester, dass 31 Anlagen (62 Prozent) bereits mit Ultraschnell-Ladesäulen von 300 kW ausgestattet sind. Diese können auch bei zwei angeschlossenen Fahrzeugen noch jeweils bis zu 150 kW bereitstellen. Besonders hervorzuheben sind Rosis Autohof Fulda Nord an der A7 und der Inntaler Autohof Raubling an der A93, die sogar 400-kW-Ladesäulen installiert haben und insgesamt mit „gut“ bewertet wurden.
Fazit der Untersuchung
Insgesamt schnitten Autohöfe in der Untersuchung besser ab als Rastanlagen. Alle 13 „gut“-Bewertungen gingen an Autohöfe, wobei der Euro Rastpark Schweitenkirchen an der A9 als Testsieger hervorging, gefolgt vom Aral Autohof Königslutter an der A2. Der ADAC kritisiert, dass nur ein Viertel der Anlagen mit einer ausreichenden Ladeleistung von mindestens 150 kW über zehn oder mehr Ladepunkte verfügte, was für E-Autofahrer eine Herausforderung darstellt.