Rettungseinsätze der „Nadir“
Die deutsche Hilfsorganisation Resqship hat erneut Rettungseinsätze im Mittelmeer durchgeführt. Die Crew des Motorsegelschiffs „Nadir“ rettete innerhalb weniger Tage insgesamt 101 Migranten aus Seenot.
Rettung am Freitag
Am Freitag nahm die „Nadir“ 47 Menschen von einem überfüllten Stahlboot auf, das zu kentern drohte. Unter den geretteten Migranten befanden sich 14 Frauen, darunter eine Schwangere, ein Kleinkind und mehrere Minderjährige. Die Crew brachte die Menschen anschließend auf die italienische Insel Lampedusa.
Weitere Rettung am Donnerstag
Bereits in der Nacht zuvor hatte die „Nadir“ 54 Menschen auf einem manövrierunfähigen Holzboot in Sicherheit gebracht. Nachdem das Motorsegelschiff das Boot über Stunden hinweg begleitet hatte, wurden die Menschen von der italienischen Küstenwache gerettet und nach Lampedusa gebracht.
Einsatz der „Nadir“
Die „Nadir“ ist eigentlich kein Rettungsschiff, das viele Menschen transportieren kann. Bei ihren Einsätzen übernimmt die Crew meist die Erstversorgung, ehe größere Rettungsschiffe Migranten und Flüchtlinge in Seenot aufnehmen.
Kritische Situation bei der Rettung
Zur letzten Rettung sagte Resqship-Sprecherin Cat Spangehl: „Das Boot war instabil, völlig überladen und lag sehr tief im Wasser.“ Durch die Wellen habe „akute Kentergefahr“ bestanden. Im Inneren habe bereits Wasser gestanden. „Die Menschen wurden immer panischer. Trotz der kritischen Situation mussten wir lange auf die Erlaubnis der italienischen Behörden warten, um die Menschen an Bord nehmen zu dürfen.“
Migrationskrise im Mittelmeer
Seit Monaten versuchen sehr viele Menschen, von Nordafrika aus über die gefährliche Mittelmeerroute Süditalien zu erreichen. Zuletzt kam es dabei immer wieder zu tödlichen Unfällen. Das Innenministerium in Rom hatte bis Freitag knapp 41.000 Bootsmigranten gezählt, die die italienischen Küsten erreichten – das sind den Angaben zufolge mehr als viermal so viele Menschen wie im Vergleichszeitraum 2022.