Hilfsgüter erreichen Sudan – Waffenruhe verlängert

Waffenruhe verlängert

Die Konfliktparteien im Sudan haben eine dreitägige Waffenruhe um weitere 72 Stunden verlängert. Trotz vereinzelter Verstöße kam es zu weniger Kämpfen als zuvor. Die Streitkräfte folgten damit einer Forderung der Vermittler aus den USA und Saudi-Arabien, während die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) aus humanitären Gründen für die Verlängerung war.

Hilfsgüter des Roten Kreuzes eingetroffen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat acht Tonnen medizinischer Hilfsgüter in den Sudan geflogen. Es ist der erste internationale Hilfstransport der Organisation seit Beginn der schweren Kämpfe vor zwei Wochen. Die Hilfsgüter, darunter Betäubungsmittel, Verbände und chirurgisches Material, sollen Tausenden von Menschen helfen, die Schussverletzungen erlitten haben. Eine weitere Maschine mit zusätzlichen Vorräten und Einsatzkräften soll bald folgen.

Humanitäre Krise verschärft sich

Die Mitarbeiter im sudanesischen Gesundheitswesen haben laut dem Afrika-Direktor des IKRK, Patrick Youssef, „Unmögliches geleistet: Verletzte ohne Wasser, Strom und grundlegende medizinische Vorräte zu versorgen“. Angesichts der sich „rapide verschlechternden humanitären Krise“ sendet UN-Generalsekretär António Guterres den Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, Martin Griffiths, in die Region.

Normalität kehrt zurück

Die Waffenruhe brachte am Wochenende zeitweise eine gewisse Normalität in Teile der umkämpften Hauptstadt Khartum zurück. Die Polizei patrouillierte wieder in den Straßen, um Plünderungen zu verhindern. Nur vereinzelt waren Schüsse zu hören. Aus manchen Stadtteilen gab es jedoch Berichte sporadischer Gefechte.

Konflikt zwischen Präsident und Stellvertreter

Im nordostafrikanischen Land kämpft der De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte seit dem 15. April gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, der die RSF anführt. Viele Krankenhäuser sind infolge der Gefechte nicht mehr funktionstüchtig, es fehlt an Medikamenten, medizinischen Gütern und Blutkonserven. Nach Angaben der Behörden sind den Kämpfen bereits mehr als 500 Menschen zum Opfer gefallen, fast 5000 sind verletzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert