Ricarda Langs erster TV-Auftritt nach Rücktritt

Erstes Interview nach Rücktritt

Ricarda Lang, die Vorsitzende der Grünen, hat sich in einem exklusiven TV-Interview geäußert, nachdem sie ihren Rücktritt angekündigt hat. In der ARD-Sendung „Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Ricarda Lang“, die am Montag ausgestrahlt wird, spricht sie über ihre Beweggründe und die aktuelle Situation der Partei.

Grüne in der Krise

Lang beschreibt die gegenwärtige Lage der Grünen als eine der tiefsten Krisen, die die Partei bislang erlebt hat. Sie und ihr Co-Vorsitzender Omid Nouripour hätten die Konsequenzen aus dieser Situation gezogen: „Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass wir in der Lage sind, die Partei aus dieser Krise zu führen“, so Lang. Sie betont, dass sie nicht an ihrem Posten festhalten möchte, sondern Platz für neue Gesichter schaffen will.

Persönliche Entscheidung

Der Rücktritt sei eine persönliche Entscheidung gewesen, die sie aus eigener Überzeugung getroffen habe. Lang erklärt: „Das war meine eigene Idee, ich habe das selbstbestimmt entschieden.“

Gerüchte über Druck von Robert Habeck

In Bezug auf Gerüchte, dass Robert Habeck sie zu diesem Schritt gedrängt habe, stellt Lang klar: „Nein, das stimmt nicht.“ Sie kritisiert die Annahme, dass eine junge Frau einen „Architekten“ benötige, um solche Entscheidungen zu treffen, und betont, dass sie ihre Entscheidungen eigenständig trifft.

Teamgedanke in der Partei

Lang hebt hervor, dass das Verhältnis zu Habeck weiterhin kollegial sei. Sie warnt die Partei davor, den Teamgedanken zu vernachlässigen und sich nur auf eine starke Führungspersönlichkeit zu konzentrieren. „Ich glaube, das wäre der falsche Weg“, sagt sie.

Kritik an strategischen Überlegungen

Zusätzlich äußert Lang Bedenken hinsichtlich der strategischen Neuausrichtung der Partei. Sie betont, dass die Grünen nicht als Elitenprojekt wahrgenommen werden sollten, um breitere gesellschaftliche Akzeptanz zu finden. Lang nennt zwei zentrale Gründe für ihren Rücktritt, die mit der zunehmenden Entfremdung innerhalb der Partei zusammenhängen.

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