Durchschnittliche Lesezeit
In Deutschland beträgt die durchschnittliche Lesezeit pro Tag 27 Minuten. Diese Zahl bezieht sich auf Personen ab 10 Jahren und umfasst sowohl gedruckte als auch digitale Medien. Diese Informationen stammen aus der Zeitverwendungserhebung 2022, die anlässlich der Frankfurter Buchmesse veröffentlicht wurde.
Vergleich zur Vergangenheit
Im Vergleich zu früheren Jahren ist die Lesezeit gesunken. Vor zehn Jahren, in der Zeitverwendungserhebung 2012/2013, lag die durchschnittliche Lesezeit noch bei 32 Minuten pro Tag. Dies bedeutet einen Rückgang um 5 Minuten.
Fernsehzeit deutlich höher
Im Gegensatz zur Lesezeit verbringen die Menschen in Deutschland durchschnittlich 2 Stunden und 8 Minuten mit Fernsehen. Dies ist mehr als viermal so viel Zeit wie für das Lesen. Die tägliche Fernsehzeit ist im Vergleich zu den letzten zehn Jahren um 4 Minuten gestiegen.
Bevorzugte Medienformate
Wenn Menschen lesen, sind Bücher die bevorzugte Medienform. Im Jahr 2022 verbrachten die Befragten durchschnittlich 12 Minuten pro Tag mit dem Lesen von Büchern. Zeitungen wurden mit 9 Minuten täglich weniger häufig gelesen.
Unterschiede zwischen Geschlechtern und Altersgruppen
Frauen und Mädchen lesen im Durchschnitt mehr als Männer und Jungen. Frauen und Mädchen wendeten zuletzt etwa 30 Minuten pro Tag für das Lesen auf, während es bei Männern und Jungen nur 24 Minuten waren. Auch das Alter spielt eine Rolle: Ältere Menschen lesen deutlich mehr. Die Altersgruppe der 65-Jährigen und älter verbrachte im Schnitt 54 Minuten mit Lesen, während die 45- bis 64-Jährigen 26 Minuten und die 30- bis 44-Jährigen nur 13 Minuten lasen. Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 29 Jahren lagen bei 11 Minuten, und Kinder sowie Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren verbrachten durchschnittlich 19 Minuten mit Lesen.
Methodische Hinweise
Die genannten Ergebnisse beziehen sich auf das Lesen von gedruckten und digitalen Medien. Ausgeschlossen sind das Vorlesen für Kinder sowie das Lesen im Rahmen von Bildung oder Beruf, wie beispielsweise im Schulunterricht. Die Zeitverwendungserhebung umfasst auch das Fernsehen, einschließlich linearem Fernsehen, Streaming und Video-on-Demand. Diese Erhebung findet etwa alle zehn Jahre auf freiwilliger Basis statt, wobei die teilnehmenden Haushaltsmitglieder an drei festgelegten Tagen ihre Zeitnutzung dokumentieren.