Verschwinden im Jahr 1986
Seit fast vier Jahrzehnten ist Moammar Ali auf der verzweifelten Suche nach seinem älteren Bruder, Ali Hassan al-Ali, der 1986 verschwand. Der damals 18-jährige Universitätsstudent wurde an einem Kontrollpunkt im Norden des Libanon von syrischen Soldaten festgenommen, und seit diesem Zeitpunkt ist die Familie im Ungewissen über sein Schicksal.
Hoffnung und Angst
Die jüngsten Nachrichten über eine mögliche Freilassung seines Bruders haben bei Moammar gemischte Gefühle von Hoffnung und Angst ausgelöst, während sich die politische Lage in Syrien weiterentwickelt.
39 Jahre der Ungewissheit
Im Jahr 1986 wurde Ali Hassan al-Ali von syrischen Kräften an einem Kontrollpunkt im Norden des Libanon festgenommen. Seit diesem Zeitpunkt hat Moammar keine klaren Antworten erhalten. Er erinnert sich: „Ich bin zu jeder Sicherheitsbehörde in Syrien gegangen, und es gab keinen Ort, den wir nicht besucht haben. Wir fragten nach meinem Bruder, aber die Antworten waren immer widersprüchlich.“
Widersprüchliche Informationen
Im Laufe der Jahre erhielt die Familie unterschiedliche Informationen, wobei einige Berichte behaupteten, Ali Hassan sei im Gefängnis, während andere jegliches Wissen über seinen Aufenthaltsort bestritten. Moammars Suche führte ihn über drei Jahrzehnte hinweg durch Syrien, zu verschiedenen Gefängnissen und Sicherheitsbüros. In der letzten Mitteilung, die er erhielt, wurde ihm mitgeteilt, dass sein Bruder in einer militärischen Sicherheitsbehörde in Damaskus festgehalten werde, wegen politischer Agitation.
Der Einfluss des Bürgerkriegs
Der Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs und der Aufstand gegen Präsident Bashar al-Assad führten jedoch zu einem Stillstand im Informationsfluss, sodass Moammar über Jahre hinweg ohne Neuigkeiten blieb.
Eine plötzliche Offenbarung
Der Wendepunkt kam an einem Donnerstagabend, als Moammar eine Flut von Nachrichten von Freunden und Verwandten erhielt. Das Bild, das sie ihm schickten, zeigte einen Mann in seinen späten 50ern, der desorientiert vor dem Zentralgefängnis von Hama im Norden Syriens stand. Obwohl das Bild unscharf war, war die Ähnlichkeit unverkennbar. „Sie sagten, er ähnele mir. Ich sagte ihnen: ‚Das ist mein Bruder!‘ Das Gefühl … es ist unbeschreiblich. Stell dir vor, ich habe ihn 39 Jahre lang nicht gesehen und dann wird dir plötzlich sein Bild geschickt, wie würdest du dich fühlen?“ sagte Moammar, sichtlich erschüttert von dieser Entdeckung.