Debatte um Schultransport in China

Neue Praxis in China

In China hat sich eine neue Praxis etabliert, die zu intensiven Diskussionen führt. Einige Eltern engagieren Lieferfahrer, um ihre Kinder zur Schule zu bringen. Diese Vorgehensweise, die in sozialen Medien an Aufmerksamkeit gewonnen hat, wirft Fragen zur Sicherheit und Legalität auf.

Eltern berichten von Erfahrungen

Eine Mutter aus Guangxi, im Süden Chinas, teilte online mit, dass sie einen Lieferfahrer beauftragte, um ihr Kind um 6:30 Uhr zur Schule zu bringen, da sie die winterlichen Morgen als zu kalt empfand, um das Bett zu verlassen. Ihr Beitrag ermutigte andere Eltern, diese „unbeschwerte“ Option in Betracht zu ziehen.

Eine weitere Mutter aus der Provinz Henan berichtete, dass ihre Nachtschicht sie zu müde für den Schulweg macht. Sie engagiert Fahrer von renommierten Unternehmen, die nicht nur ihr Kind sicher transportieren, sondern auch Video-Updates als Nachweis senden. Eine Mutter aus Chengdu nutzte ebenfalls einen Fahrer während eines starken Regens, äußerte jedoch später Bedenken, ihr Kind einem Fremden anzuvertrauen.

Meinungen zur Sicherheit

Während einige die Idee als praktisch loben, äußern andere Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Kritiker weisen auf die Risiken hin, die mit schnellem Fahren oder dem Überfahren von roten Ampeln verbunden sind. Ein Nutzer kommentierte, dass der Wert eines Kindes unbezahlbar sei und im Falle eines Unfalls die Verantwortung unklar bleibe.

Rechtliche Aspekte

Logistikunternehmen in China haben klargestellt, dass der Transport von Personen nicht Teil ihrer Dienstleistungen ist. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass Fahrer, die solche Aufträge privat annehmen, gegen Unternehmensrichtlinien verstoßen und mit Strafen rechnen müssen. Laut dem Anwalt Zhao Liangshan fehlt den Lieferfahrern eine Lizenz für den Personentransport, was die Praxis potenziell illegal macht. Verstöße können mit Geldstrafen von bis zu 100.000 Yuan (ca. 11.700 Euro) geahndet werden.

Risiken für Kinder

Zhao betonte, dass Kinder Risiken nicht erkennen oder sich selbst verteidigen können, und dass das Vertrauen in Fremde das Risiko von Entführungen und anderen Verbrechen erhöht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert