Meningokokken-Impfungen für Babys

Bedrohung durch Meningokokken-Infektionen

Meningokokken-Infektionen stellen eine ernsthafte Gefahr für Säuglinge und Kleinkinder dar, da deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Obwohl solche Erkrankungen selten sind, können sie innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden und schwerwiegende Folgen haben. Die Symptome einer Infektion sind oft vielfältig und ähneln häufig grippeähnlichen Beschwerden, was eine schnelle Diagnose erschwert.

Empfehlungen der STIKO

Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät daher zu frühzeitigen Impfungen, die einen wirksamen Schutz vor Meningokokken-Erkrankungen bieten können. Im Rahmen der Welt-Impfwoche, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiiert wurde, sollen Eltern über die Wichtigkeit von Impfungen und den verfügbaren Schutzmöglichkeiten informiert werden.

Aktuelle Fallzahlen

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 344 Meningokokken-Erkrankungen registriert, was fast einem neuen Fall pro Tag entspricht und die höchste Rate der letzten zehn Jahre darstellt.

Fallbeispiel Tobias

Ein Beispiel ist der kleine Tobias, der im Alter von nur zwei Monaten an Meningokokken erkrankte. Aufgrund anfänglicher, unklarer Symptome verschlechterte sich sein Zustand dramatisch, sodass sein Leben akut bedroht war. Zwischen den ersten Anzeichen und dem kritischen Zustand lagen nur wenige Stunden. Nach mehreren Tagen in der Klinik überlebte Tobias, doch die Erkrankung hinterließ bleibende Schäden: Er verlor einen Unterschenkel und die Endglieder seiner Finger.

Langfristige Folgen der Erkrankung

Obwohl Meningokokken-Erkrankungen selten sind, tritt bei etwa zwei Dritteln der Fälle eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auf, während ein Drittel der Betroffenen an einer Blutvergiftung (Sepsis) leidet. In einigen Fällen können beide Erkrankungsformen gleichzeitig auftreten. Langfristige Folgen sind möglich, wie Entwicklungsstörungen oder Taubheit bei Babys und Kleinkindern. Der Verlauf einer Sepsis kann zu schweren körperlichen Schäden führen, wie der Verlust von Gliedmaßen.

Diagnose und Übertragung

Meningokokken-Bakterien können unbemerkt im Nasen-Rachen-Raum leben und werden durch Niesen, Husten oder Küssen übertragen. In Deutschland tragen etwa acht Millionen Menschen Meningokokken-Bakterien, ohne Symptome zu zeigen, und können diese weitergeben. Bei einer Erkrankung hängt der Verlauf stark von schnellem Handeln ab, was jedoch durch die anfänglichen grippeähnlichen Symptome erschwert wird.

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