Positive Bilanz des Kirchenasyls
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende und Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, hat während des Evangelischen Kirchentages in Hannover das Kirchenasyl positiv hervorgehoben. In einem Interview mit dem Fernsehsender phoenix betonte sie, dass sich das Kirchenasyl bewährt habe.
Transparente Kommunikation mit Behörden
Käßmann erklärte, dass die Kirche stets alle Maßnahmen im Dialog mit den zuständigen Behörden offen kommuniziert habe. In vielen Fällen habe der Zeitgewinn, den die Geflüchteten im Kirchenasyl erlangten, dazu beigetragen, dass sie in Deutschland bleiben konnten.
Integration und Arbeitskräftebedarf
Die frühere EKD-Ratsvorsitzende äußerte zudem ihre Besorgnis über die zunehmenden Abschiebungen von Menschen, die sich in Deutschland eine Existenz aufgebaut und integriert hätten. Sie stellte die Frage, warum es nicht möglich sei, diesen Personen, die Arbeit haben und sich integrieren, eine Bleibeperspektive zu bieten. Käßmann wies darauf hin, dass Deutschland dringend auf Arbeitskräfte angewiesen sei.
Missbrauchsskandale in der Kirche
In Bezug auf die Missbrauchsskandale innerhalb der Evangelischen Kirche äußerte sich Käßmann optimistisch, dass die Kirche auf einem guten Weg sei. Sie betonte die Wichtigkeit, die Opfer anzuhören und das Thema aus dem Verborgenen zu holen, da es lange Zeit ein Tabuthema gewesen sei, das häufig vertuscht wurde.