Weltfrieden und Fragmentierung

Rückgang des Weltfriedens

Der Global Peace Index (GPI) 2025, veröffentlicht vom Institute for Economics & Peace (IEP), dokumentiert einen signifikanten Rückgang des globalen Friedens. Viele Indikatoren, die auf bevorstehende Konflikte hinweisen, erreichen derzeit Höchststände, die seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr beobachtet wurden.

Ursachen der Fragmentierung

Die Zunahme von Konflikttoten, ansteigende geopolitische Spannungen und das selbstbewusste Auftreten mittlerer Mächte tragen zur „großen Fragmentierung“ bei. Diese Entwicklung stellt eine grundlegende Neugestaltung der globalen Ordnung dar und könnte den Beginn einer neuen geopolitischen Ära markieren.

Wichtige Statistiken

  • Der Weltfrieden hat den niedrigsten Stand seit Einführung des Index erreicht.
  • Die weltweite Friedenslage hat sich seit 2014 kontinuierlich verschlechtert, mit 100 Ländern, die im letzten Jahrzehnt negative Entwicklungen verzeichneten.
  • Aktuell gibt es 59 aktive staatliche Konflikte, die höchste Zahl seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
  • Im Jahr 2024 wurden 152.000 konfliktbedingte Todesfälle registriert.
  • 17 Länder verzeichneten über 1.000 Todesfälle aufgrund interner Konflikte, die höchste Zahl seit 1999.

Globale Einflussnahme und Machtverhältnisse

Die Welt befindet sich an einem entscheidenden Punkt, an dem der globale Einfluss und die Macht zunehmend fragmentiert sind. Die Zahl der einflussreichen Länder hat sich seit dem Ende des Kalten Krieges nahezu verdreifacht und wird voraussichtlich von 13 auf 34 ansteigen.

Internationale Konflikte

Die Konflikte werden zunehmend internationaler. Im Jahr 2024 waren 78 Länder in Konflikte außerhalb ihrer Grenzen verwickelt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Gewalt beliefen sich im Jahr 2024 auf 19,97 Billionen USD, was 11,6 % des globalen BIP entspricht, wobei die Militärausgaben allein 2,7 Billionen USD ausmachten.

Friedenslage und Konfliktprävention

Die Herausforderungen bei der Beilegung von Konflikten nehmen zu, während die Kosten für Konflikte steigen. Gleichzeitig sind die weltweiten Investitionen in die Konfliktprävention stark gesunken. Im Jahr 2024 verschlechterte sich die Friedenslage in 87 Ländern, während sie sich in 74 Ländern verbesserte. Einige Indikatoren, wie die Kriminalitäts- und Mordraten, zeigten jedoch eine positive Entwicklung.

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