US-Annexionsgedanken zu Kanada

Historischer Kontext

Die letzte ernsthafte Diskussion über eine mögliche Übernahme Kanadas durch die USA fand 1866 statt, kurz nach dem Bürgerkrieg. Ein US-Politiker stellte einen Gesetzentwurf im Repräsentantenhaus vor, der die Annexion von British North America forderte. Dieser Vorschlag fand jedoch keine Unterstützung.

Aktuelle Äußerungen von Donald Trump

In jüngster Zeit hat der designierte Präsident Donald Trump die Idee geäußert, Kanada könnte der 51. Bundesstaat der USA werden. Diese Bemerkungen haben in Kanada, einem Land mit 40 Millionen Einwohnern, für Aufregung gesorgt. Kanadier aller politischen Richtungen haben auf Trumps Äußerungen reagiert, die als Provokation empfunden werden.

Patriotische Reaktionen

Gregory Tardi, ein Anwalt und ehemaliger Berater des kanadischen Unterhauses, betonte, dass einer der Gründe für die Existenz Kanadas darin besteht, sich von den USA abzugrenzen. Kanada hat historische Wurzeln, die bis zu den britischen Loyalisten zurückreichen, die während der Amerikanischen Revolution nach Kanada flohen. Das Land hat nach wie vor viele britische Traditionen, einschließlich der Anerkennung von König Charles III. als Staatsoberhaupt.

Verfassungsrechtliche Hürden

Um den USA beizutreten, müsste Kanada seine konstitutionelle Monarchie aufgeben und eine Republik werden. Dies würde die Zustimmung beider Kammern des kanadischen Parlaments sowie der Legislaturen aller zehn Provinzen erfordern. Auch der US-Kongress müsste der Schaffung eines neuen Bundesstaates zustimmen, der der größte in Bezug auf Bevölkerung und Fläche wäre.

Politische Stellungnahmen

Pierre Poilievre, der Vorsitzende der konservativen Partei Kanadas und möglicher zukünftiger Premierminister, erklärte, dass Kanada der „beste Freund“ der USA sei. Er wies jedoch darauf hin, dass Kanada ein „großes und unabhängiges Land“ sei und fügte hinzu: „Kanada wird niemals der 51. Bundesstaat sein. Punkt.“

Frühere Äußerungen von Trump

Trump hatte bereits zuvor die Idee einer Annexion Kanadas angedeutet. Bei einem Abendessen mit Trudeau und einigen Kabinettsmitgliedern im November in seinem Mar-a-Lago-Club hatte er gesagt, Kanada solle der 51. Bundesstaat werden, um US-Zölle zu vermeiden. Kanadische Regierungsbeamte hatten diese Bemerkung damals als Scherz abgetan.

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