Politische Unruhen in Südkorea

Verlängerung der Haft von Präsident Yoon Suk Yeol

Am Sonntag hat ein südkoreanisches Gericht die Haft von Präsident Yoon Suk Yeol um bis zu 20 Tage verlängert. Diese Entscheidung führte zu gewalttätigen Protesten von hunderten wütenden Anhängern, die das Gerichtsgebäude stürmten, Fenster zerschlugen und gewaltsam eindrangen. Yoon ist der erste amtierende südkoreanische Präsident, der festgenommen wurde, und sieht sich Vorwürfen des Aufstands gegenüber, die mit seiner überraschenden und kurzlebigen Erklärung des Kriegsrechts am 3. Dezember verbunden sind. Diese Situation hat das Land in politische Turbulenzen gestürzt.

Proteste und Ausschreitungen

Kurz nach der Bekanntgabe der Gerichtsentscheidung um 3 Uhr morgens (1800 GMT) strömten die Unterstützer in das Gebäude und überwältigten die Bereitschaftspolizei, die versuchte, sie zurückzuhalten. Videoaufnahmen zeigten, wie die Protestierenden Feuerlöscher auf die Polizeikräfte abfeuerten, die den Haupteingang bewachten, bevor sie in das Gebäude eindrangen und Büromaterial sowie Möbel zerstörten.

Polizeieinsatz und Festnahmen

Die Polizei stellte einige Stunden später die Ordnung wieder her und berichtete von 46 Festnahmen. Laut einer Mitteilung der Metropolpolizei Seoul werde man weiterhin nach weiteren Personen suchen, die an den illegalen Handlungen beteiligt waren oder diese angestiftet haben. Während der Ausschreitungen gab es etwa 40 leichte Verletzungen, jedoch keine schweren Verletzungen, wie ein Rettungssanitäter in der Nähe des Gerichts berichtete.

Rechtsverfahren gegen Yoon

Südkoreanische Ermittler hatten am Freitag bei einem Gericht in Seoul beantragt, Yoon länger in Haft zu halten, nachdem er sich geweigert hatte, Fragen zu beantworten. Nach einer fünfstündigen Anhörung am Samstag, an der Yoon teilnahm, entschied das Gericht, dem Antrag der Ermittler stattzugeben, da man befürchtete, der Verdächtige könnte Beweise vernichten.

Folgen der Haft

Mit dem neuen Haftbefehl kann Yoon bis zu 20 Tage in Haft bleiben. Die südkoreanischen Vorschriften verlangen, dass ein unter Haftbefehl festgenommener Verdächtiger eine körperliche Untersuchung durchläuft, ein Foto gemacht wird und eine Gefängniskleidung trägt. Der Präsident wird voraussichtlich in einer Einzelzelle im Seoul Detention Centre festgehalten.

Reaktion der Verteidigung

Die Anwälte von Yoon, die die strafrechtlichen Ermittlungen als ungültig betrachten, erklärten in einer Mitteilung: „Präsident Yoon Suk Yeol und unser rechtliches Team werden niemals aufgeben. Wir werden unser Bestes tun, um in allen zukünftigen gerichtlichen Verfahren das Unrecht zu korrigieren.“

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