Ein Drohnenangriff hat ein gewaltiges Flammeninferno in einem Treibstofflager auf der Krim verursacht. Bei dem Brand in einem Treibstofflager in der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sind nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zehn Öltanks zerstört worden. „Ihr Gesamtvolumen beträgt etwa 40.000 Tonnen“, sagte Behördensprecher Andrij Jussow.
Verdächtigungen und Vorwürfe
Russland verdächtigt die Ukraine für den Angriff verantwortlich zu sein, doch Kiew hat die Verantwortung nicht übernommen. Gleichzeitig betonte Jussow, dass diese Explosionen weitergingen. „Das ist Gottes Strafe speziell für die getöteten Bürger in Uman, unter denen fünf Kinder sind“, sagte er Bezug nehmend auf einen russischen Raketenangriff in der Nacht zuvor.
Details zum Brand
Das Treibstofflager war am Samstagmorgen kurz nach vier Uhr früh explodiert. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur teilte über den Onlinedienst Telegram mit, dass es sich dabei um einen Drohnenangriff gehandelt habe. Eine zweite Drohne sei beim Anflug mit Schusswaffen vom Himmel geholt worden. Ihre Reste seien unweit der Reservoirs gefunden worden. Stundenlang waren Dutzende Löschfahrzeuge bei dem Treibstofflager in Sewastopol im Einsatz, auch ein Eisenbahn-Löschzug und Ressourcen der Schwarzmeerflotte wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. Der Brand wurde der höchsten Gefahrenstufe zugeordnet. Dabei sollen „rund 1000 Quadratmeter“ von den Flammen zerstört worden sein. Erst nach 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) meldete Raswoschajew, dass die Flammen gelöscht worden seien. Angaben des Gouverneurs zufolge, wurde niemand verletzt.
Hintergrundinformationen
Sewastopol auf der 2014 durch Russland annektierten Krim ist der Sitz der russischen Schwarzmeerflotte. Die strategisch wichtige Hafenstadt wurde seit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine mehrmals mit Drohnen angegriffen. Erst vergangene Woche teilten russische Behörden mit, einen Drohnenangriff auf den Hafen abgewehrt zu haben. Die Ukraine hat mehrfach angekündigt, die Krim von russischer Besatzung zu befreien. In verschiedenen Teilen der Halbinsel kommt es im Zuge von Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu Zwischenfällen mit Drohnen, teils mit schweren Schäden, Verletzten und auch Toten. Russland sieht sich gezwungen, den militärischen Aufwand zur Verteidigung der Krim deutlich zu erhöhen.