Merkel blickt kritisch auf ihre Kanzlerschaft zurück

Die Altkanzlerin Angela Merkel hat auf der Leipziger Buchmesse ihr kommendes Buch vorgestellt, in dem sie auf ihre 16-jährige Kanzlerschaft zurückblickt. Zusammen mit ihrer langjährigen Büroleiterin Beate Baumann arbeitet Merkel an dem Buch, das im Herbst 2024 erscheinen soll. Bei der Veranstaltung betonte Merkel, dass es sich um ein Sachbuch handele und keine falschen Erwartungen geweckt werden sollten.

Interesse an Merkels Buch groß

Der Besuch der Altkanzlerin auf der Buchmesse weckte großes Interesse bei den Besuchern. Die Karten für die Veranstaltung waren innerhalb weniger Tage ausverkauft. Merkel wurde vom Publikum mit einem langen Applaus begrüßt und erhielt zum Abschied Standing Ovations.

Merkel verteidigt kontroverse Entscheidungen

Im Gespräch mit dem Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“ blickte Merkel auch auf kontroverse Entscheidungen zurück, die sie während ihrer Amtszeit getroffen hatte. Auf die Frage nach ihrer Verantwortung für die hohe Zustimmung der AfD in Ostdeutschland lehnte Merkel eine Mitverantwortung ab. Sie betonte, dass sie sich auf Menschen konzentriere, die demokratische Werte teilten, und dass man die anderen zurückholen müsse.

Versäumnisse beim Klimaschutz

Merkel räumte im Gespräch Versäumnisse beim Klimaschutz ein. Sie gab zu, dass Ereignisse wie die Finanz- oder Flüchtlingskrise sie daran gehindert hätten, anderen Themen mit mehr Kraft nachzugehen.

Russland-Politik und Energiepolitik

Rückblickend verteidigte Merkel ihre Russland-Politik und die energiepolitischen Entscheidungen, die Deutschland in eine starke Abhängigkeit von russischem Gas getrieben hatten. Sie betonte, dass es keine Alternative gab und dass Deutschland vor der Wahl stand, teureres LNG oder billigeres russisches Gas zu importieren.

Insgesamt zeigte sich Merkel kritisch, aber auch selbstbewusst in ihrem Rückblick auf ihre Kanzlerschaft. Sie betonte, dass sie keine Fehler gemacht habe, aber dass es Versäumnisse gegeben habe. Ihr Buch wird mit Spannung erwartet.

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