Existenzsorgen bei Auftragnehmern und Zulieferern
Im Wirtschaftsstandort Schwedt im Nordosten Brandenburgs sorgen sich Unternehmen im Umfeld der PCK-Raffinerie um ihre wirtschaftliche Existenz. Eine Befragung von 75 Auftragnehmern und Zulieferern ergab, dass vor allem kleinere Unternehmen Existenzsorgen haben. Sollte es bis zum Sommer keine Klarheit über die Zukunft und Neuausrichtung der PCK geben, droht ein schleichender Niedergang.
Fachkräftemangel und Verlust von Unternehmen
Bereits jetzt ist ein Verlust von Fachkräften am Standort Schwedt zu spüren. Ein halbes Dutzend kleinerer und mittlerer Unternehmen könnte dichtmachen, viele der größeren Unternehmen am Standort würden sich nach und nach verkleinern oder den Standort völlig aufgeben. Die allgemeine Unsicherheit am Standort führt dazu, dass es den Unternehmen besonders schwer fällt, neue Fachkräfte zu gewinnen.
Forderung nach rascher Klarheit zur Zukunft der Raffinerie
Die Wirtschaftsförderer fordern eine rasche Klarheit zur Zukunft der Raffinerie und richten sich damit an die PCK-Gesellschafter und die Bundesregierung. Die Befragung zeigt jedoch auch, dass viele Unternehmen bereit sind, in neue Geschäftsfelder zu investieren und etwa die Erzeugung von Wasserstoff zu unterstützen.
Umsatzeinbußen durch Öl-Embargo
Etwa die Hälfte der Unternehmen hat bereits reale Umsatzeinbußen durch das Öl-Embargo erfahren müssen. Die PCK-Raffinerie verarbeitete bis 2022 hauptsächlich Rohöl aus Russland. Im Zuge der Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beschloss die Bundesregierung, auf russisches Öl zu verzichten. Seit Jahresanfang geht es daher um die Frage, wie die Raffinerie auch mit Rohöl aus anderen Quellen und über neue Lieferwege ausreichend versorgt werden kann.
Neuausrichtung auf Wasserstoff-Erzeugung
Die Bundesregierung fördert eine Neuausrichtung des Unternehmens PCK, bei der die Wasserstoff-Erzeugung eine wichtige Rolle spielen soll. Noch bis zum 17. Mai steht ein Großteil der Anlagen wegen einer umfangreichen Wartung still.