Mutmaßlicher Brandanschlag auf Bürgerbüro des SPD-Abgeordneten Karamba Diaby – Tatverdächtiger festgenommen

Am Mittwochabend wurde erneut das Wahlkreisbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby in Halle Ziel eines Angriffs. Eine Tür des Büros stand in Flammen, die Polizei geht von Brandstiftung aus. Ein Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen und befindet sich seit Donnerstagnachmittag in Untersuchungshaft. Zeugen hatten Flammen am Gebäude bemerkt und einen verdächtigen Mann vor dem Haus beobachtet, den sie bis zum Eintreffen der Polizei festhielten. Der Brand konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr zügig gelöscht werden, der Schaden ist überschaubar.

Diaby hält Tat für rassistisch motiviert

Karamba Diaby hält die Tat für rassistisch motiviert, da der Tatverdächtige ihm gegenüber häufig rassistische Beleidigungen ausgestoßen und Schreiben mit rassistischen Bemerkungen in seinen Briefkasten hinterlassen habe. Der Mann ist der Polizei bereits bekannt und war in der Vergangenheit psychisch auffällig geworden. Diaby ist verärgert und empört über die Tat und hat mehrfach Strafantrag wegen zahlreicher Delikte gegen den Tatverdächtigen gestellt. Der Fall weckt Erinnerungen an eine ähnliche Attacke auf Diabys Bürgerbüro im Jahr 2020, bei der Einschusslöcher an der Scheibe des Büros festgestellt wurden. Bis heute ist kein Tatverdächtiger ermittelt worden. 2015 wurde zudem im Bürgerbüro des im Senegal geborenen Parlamentariers die Schaufensterscheibe eingeworfen.

Politiker verurteilen den Angriff

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff verurteilen den Angriff scharf und loben die mutigen Passanten, die den mutmaßlichen Täter stellen konnten. Angriffe auf Büros von Politikern und demokratischen Institutionen sollen zur Verunsicherung von Verantwortungsträgern wie auch der Bevölkerung beitragen und greifen damit die Demokratie an. Die Zusammenhänge sollen schnell aufgeklärt und der Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

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