Berlins Bildungssenatorin setzt auf Mix aus Lösungsversuchen gegen Lehrkräftemangel

Die neue Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch hat es mit einem alten Problem zu tun: dem Mangel an Lehrerinnen und Lehrern in Berlin. Im vergangenen Sommer fehlten rund 1000 Lehrkräfte, und auch in diesem Jahr wird eine ähnliche Zahl erwartet, so die CDU-Politikerin. Als künftige Vorsitzende der Kultusministerkonferenz will sie gemeinsam mit allen Bundesländern neue Wege zur Fachkräftegewinnung beschreiten.

Kein Ende des Lehrkräftemangels in Sicht

Grund zur Entwarnung gibt es nach Einschätzung der Senatorin auch in naher Zukunft nicht. Die Pensionierung der geburtenreichen Jahrgänge stehe noch bevor, und die Lücke werde in ganz Deutschland sogar größer werden. Bereits ihre beiden SPD-Vorgängerinnen haben sich an der Spitze der Bildungsverwaltung mit dem Lehrkräftemangel auseinandergesetzt. Nun hat die CDU die Verantwortung für das als schwierig geltende Ressort.

Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung

Um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, setzt die Bildungssenatorin auf verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören die systematische Weiterqualifizierung von Quereinsteigern, der Einsatz von Pensionären und Studierenden sowie zahlreiche Werbemaßnahmen zur Fachkräftegewinnung. Auch die Zahl der Studienplätze in den Lehramtsstudiengängen soll erhöht werden.

Neue Wege gehen

Um den Lehrkräftemangel zu bekämpfen, plädiert Günther-Wünsch dafür, neue Wege zu gehen. So sollten auch Lehrkräfte zugelassen werden, die nur ein Fach unterrichten. Bei Mangelfächern sollten Diplom-Chemiker, Mathematiker oder IT-ler nach anderthalb bis zwei Jahren das nötige methodisch-didaktische Handwerkszeug bekommen und dann mit einem Fach unterrichten können. Dagegen hält sie wenig von den Überlegungen aus Brandenburg, Seiteneinsteigern mit Bachelor-Abschluss die Verbeamtung zu ermöglichen. Stattdessen schlägt sie ein duales Studium vor, bei dem nach einem Bachelor der Master gemeinsam mit dem Referendariat gemacht werden kann.

Anerkennung ausländischer Abschlüsse beschleunigen

Die Bildungssenatorin wünscht sich außerdem mehr Tempo bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse, insbesondere von ukrainischen Lehrkräften. Eine sprachliche Barriere bestehe derzeit darin, dass ausländische Lehrkräfte, die im Berliner Schuldienst eingestellt werden wollen, zwingend das C2-Sprachniveau benötigen.

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