Verkehrsexperte: A8-Ausbau löst keine Stauprobleme

Ein geplanter Ausbau zahlreicher Fernstraßen in Bayern soll Verkehrsprobleme lösen. Doch laut Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim bringen die teuren Pläne keine dauerhaften Verbesserungen. Insbesondere der Ausbau der Autobahn 8 südlich von München wird die Stauprobleme nicht lösen, so Monheim.

Bauzeit und induzierter Neuverkehr

Monheim rechnet mit einer Baumaßnahme von mindestens fünf Jahren, die mit erheblichen Einschränkungen für Autofahrer einhergehen wird. Bereits drei bis fünf Jahre nach der Fertigstellung werde es dort dann durch den induzierten Neuverkehr die gleiche Stauproblematik geben wie vorher. Neue und breiter ausgebaute Straßen würden letztlich immer für mehr Auto- und Lastwagenverkehr sorgen, so Monheim weiter.

Neuer Ansatz in der Verkehrspolitik

Monheim fordert einen neuen Ansatz in der Verkehrspolitik. Der Bund Naturschutz (BN) in Bayern schließt sich dieser Forderung an und betont, dass das Schienennetz schnell ausgebaut werden muss, stillgelegte Strecken reaktiviert und der Busverkehr im ländlichen Raum massiv verbessert werden muss. Bund, Länder und Kommunen müssten den öffentlichen Verkehr fördern statt die Fernstraßen weiter auszubauen.

Klima- und Naturschutz

Der beschleunigte Ausbau von Autobahnen und die Forderung Bayerns, weitere Straßenbauprojekte nach Bayern zu holen, würde den Klima- und Naturschutz mit Füßen treten. Für jeden Kilometer Neu- oder Ausbau einer Autobahn oder Bundesstraße müssten zudem anderswo die Sanierungen von Straßen oder Schienen hintenanstehen und das Geld fehle.

Bayerns Verkehrsminister widerspricht

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) widerspricht der Forderung nach einem neuen Ansatz in der Verkehrspolitik und betont, dass mittelfristig die Straße der Verkehrsträger Nummer 1 bleiben werde, gerade in einem Flächenland wie Bayern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert