Eisenbahn-Gewerkschaft hält an 50-Stunden-Warnstreik fest

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat angekündigt, ihren geplanten 50-Stunden-Warnstreik auf der Schiene ab Sonntagabend durchzuführen. Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hat sich verschärft und es steht ein bundesweiter Warnstreik in der kommenden Woche bevor.

Ultimatum der Bahn-Gewerkschaft EVG läuft ohne Annäherung ab

Das Ultimatum der Bahn-Gewerkschaft EVG für ein neues Tarifangebot seitens der Deutschen Bahn ist am Freitagmittag um 12.00 Uhr ohne erkennbare Annäherung abgelaufen. Die Gewerkschaft hatte dem bundeseigenen Konzern noch einmal Zeit gegeben, das Angebot anzupassen, um einen Ausstand zu verhindern. Bis zuletzt deutete sich allerdings keine Annäherung an.

Bahn-Gewerkschaft betont Erfüllung der Forderungen

Die Bahn teilte am Freitagmittag mit, dass sie „nochmal auf die EVG zugegangen ist und bekräftigt hat, dass es am Thema Mindestlohn nicht scheitern wird“. Die Forderung der EVG nach einem gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro wurde von der Bahn erfüllt. Die EVG will den Mindestlohn zunächst in die Tabellen aufnehmen, damit alle weiteren Verhandlungsergebnisse dann auf diesen Wert berechnet werden. Die Bahn hat das teilweise zugesagt.

Beschäftigte zur Arbeitsniederlegung aufgerufen

Die EVG hat die Beschäftigten für die Zeit von Sonntagabend, 22.00 Uhr, bis Dienstagabend, 24.00 Uhr, zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die Bahn wird in dieser Zeit den Fernverkehr komplett einstellen. Auch bei DB Regio wird im Streikfall kaum ein Zug fahren.

Verhandlungen scheitern

Beide Seiten versuchten am Donnerstagabend kurzfristig, die Verhandlungen über neue Tarifverträge doch noch voranzubringen. Die Bahn scheiterte jedoch mit dem Versuch, den Warnstreik noch abzuwenden. EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch sprach von „Scheinangeboten“ des Arbeitgebers.

Mindestlohn als zentraler Knackpunkt

Der zentrale Knackpunkt des Tarifkonflikts ist derzeit der Mindestlohn, den etwa 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der DB nur über Zulagen erreichen. Die EVG fordert eine Aufnahme des Mindestlohns in die Tabellen, damit alle weiteren Verhandlungsergebnisse auf diesen Wert berechnet werden. Die Bahn hat das teilweise zugesagt, will jedoch erst später in den Verhandlungen klären, ob sämtliche Tarifergebnisse tatsächlich als Erhöhungen in die Tabellen kommen oder etwa über Zulagen gezahlt werden.

Verhandlungen für 180.000 Beschäftigte

Insgesamt verhandelt die EVG für 180.000 Beschäftigte bei der DB und weitere 50.000 bei weiteren Bahn-Unternehmen. Der Warnstreik wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Deutschland haben.

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