Kinder aus dem Sudan erreichen verängstigt Nachbarstaaten / Save the Children versorgt Geflüchtete an Grenzübergängen

An den Grenzübergängen von Sudans Nachbarländern treffen zahlreiche verängstigte und verstörte Kinder ein, die vor den Kämpfen in ihrem Land geflohen sind. Im Südsudan und in Ägypten kümmern sich Mitarbeitende von Save the Children um Kinder, die unter Schock stehen und verzweifelt wirken. Einige sind verschlossen, andere wütend oder aggressiv, berichtet die Kinderrechtsorganisation.

700.000 Menschen auf der Flucht

Seit Beginn der Kämpfe im Sudan am 15. April sind mehr als 700.000 Menschen aus ihren Wohnorten geflohen. Mehr als 150.000 Menschen suchten in den Nachbarstaaten Ägypten, Südsudan, Äthiopien und Tschad Zuflucht. Dabei kommt es zu langen Wartezeiten an den Grenzübergängen, wo zu wenig Nahrungsmittel, Wasser und sanitäre Einrichtungen bereitstehen. Im Sudan war schon vor den aktuellen Kämpfen ein Drittel der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Save the Children hilft Geflüchteten

Die an den Grenzübergängen eintreffenden Geflüchteten waren teilweise bis zu zwei Wochen unterwegs. Im Südsudan und in Ägypten unterstützen Teams von Save the Children die ankommenden Kinder mit psychologischer und psychosozialer Hilfe und stellen lebenswichtige Güter für Familien bereit. In Renk an der nordöstlichen Grenze des Südsudan verteilt Save the Children Lebensmittel und hilft bei der Familienzusammenführung. Berichten zufolge sind bis zu 45.000 Menschen in den Südsudan geflohen, darunter auch einige Rückkehrer*innen, die den Südsudan zuvor auf der Flucht vor dem dortigen Konflikt verlassen hatten.

Gefahr der Unterernährung

„Die Kinder sind sehr gestresst“, sagt Micah Yakani, Kinder- und Jugendschutzkoordinator von Save the Children im Südsudan. „Das zeigt sich in ungewöhnlichem Verhalten, zum Beispiel kämpfen viele Kinder miteinander, während andere sich zurückziehen und allein sein wollen. Viele Jugendliche drücken ihre Wut und Verzweiflung gewaltsam aus und reden aggressiv. Dass die meisten Familien in der prallen Sonne ausharren müssen, verschlimmert die Lage. Die wenigen Schattenplätze reichen nicht für alle.“ Ein weiteres Problem sei die Gefahr der Unterernährung. „Die warmen Mahlzeiten in den Transitzentren reichen nicht für alle aus, viele Familien bekommen nichts zu essen“, berichtet Micah Yakani. „Wir befürchten, dass sich die Situation noch verschlimmern könnte, weil das Lager völlig überfüllt ist und viele Familien am Straßenrand Schutz suchen.“

In Ägypten, wohin mindestens 60.000 Menschen aus dem Sudan geflohen sind, ist die Situation ähnlich. Die meisten Familien erreichen Wadi Karkar, einen Busbahnhof in der Nähe von Assuan im Süden Ägyptens, wo Save the Children Geflüchtete auf ihrer Flucht unterstützt.

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