Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit militärischen Ehren im Kanzleramt in Berlin empfangen. Nach einem Gespräch unter vier Augen und einer weiteren Unterredung in einem etwas größeren Kreis sollte es auch eine Pressekonferenz geben.
Beratungen im Rahmen des Sicherheitskabinetts
Zum Abschluss des Besuches von Selenskyj in Berlin waren am Sonntag Beratungen im Rahmen des Sicherheitskabinetts geplant. Neben Scholz gehören dem Gremium unter anderen Verteidigungsminister Boris Pistorius, Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an.
Weitere Termine in Deutschland und Italien
Am Morgen hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Selenskyj in seinem Amtssitz Schloss Bellevue in Berlin empfangen. Am Sonntagnachmittag sollen Selenskyj und das ukrainische Volk in Aachen mit dem Karlspreis für Verdienste um die Einheit Europas geehrt werden. Scholz wird die Laudatio halten. Als weitere Redner sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki dabei. Es wurde erwartet, dass Scholz und Selenskyj gemeinsam nach Aachen fliegen. Am Samstag hatte Selenskyj in der italienischen Hauptstadt Rom Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni getroffen. Zudem war er von Papst Franziskus empfangen worden.
Deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine
Die Bundesregierung hatte der Ukraine unmittelbar vor dem Selenskyj-Besuch weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehrsysteme Iris-T SLM von der deutschen Rüstungsindustrie bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.
Karlspreis 2023
Im Jahr 2023 soll der Karlspreis an die Ukraine verliehen werden. Dies wurde im Rahmen des Besuchs von Selenskyj in Deutschland bekannt gegeben. Die Auszeichnung soll die Bemühungen der Ukraine um die Einheit Europas und die Stärkung der Demokratie würdigen.
Militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine
Die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine hat in den letzten Jahren zugenommen. Neben den Waffenlieferungen wurden auch Ausbildungsprogramme für ukrainische Soldaten durchgeführt. Deutschland und die Ukraine pflegen enge Beziehungen, insbesondere seit dem Euromaidan-Aufstand im Jahr 2014.