Getreideabkommen in Gefahr – Russland droht mit Ausstieg

Was ist das Getreide-Abkommen?

Das Getreide-Abkommen erlaubt die Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Es wurde 2022 von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt und erlaubt kontrollierte Getreideausfuhren aus den Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj (Juschny). Vertreter der UN, Russlands, der Ukraine und der Türkei kontrollieren die Schiffsladungen in Istanbul, um sicherzustellen, dass tatsächlich nur Lebensmittel und keine Waffen an Bord sind.

Was ist das Problem?

Das Abkommen droht am 18. Mai auszulaufen, da die Verhandlungen mit Russland feststecken. Russland beklagt, dass es nicht ausreichend von dem Abkommen profitiert und die im Zuge des Krieges in der Ukraine verhängten Sanktionen die Lieferungen russischer Agrargüter behindern. Probleme gibt es etwa beim Abschluss von Versicherungen für die Frachter, aber auch bei den Bezahlungen, weil Geldüberweisungen durch die mit Sanktionen belegten russischen Banken schwierig sind.

Welche Konsequenzen drohen?

Experten befürchten harte Konsequenzen, besonders für ärmere Länder, sollte der Korridor über das Schwarze Meer nicht mehr funktionieren. Russland könnte die Verschiffung des Getreides über das Schwarze Meer verhindern, wenn das Abkommen ausläuft. Vor dem Krieg lieferten Russland und die Ukraine fast ein Viertel der Getreideexporte weltweit.

Was hat das Abkommen bisher gebracht?

Den Vereinten Nationen zufolge wurden bisher mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide über die Häfen ausgeführt. Der Löwenanteil entfiel auf Mais und Weizen. Hauptempfängerländer waren China, Spanien, die Türkei und Italien. 44 Prozent der Ausfuhren gingen laut Weltbank-Ranking in reiche Länder und drei Prozent der Ausfuhren in arme Länder. Nicht nur für die Ernährung in vielen Ländern ist das Abkommen von Bedeutung – auch für den Haushalt der vom Krieg finanziell geschwächten Ukraine.

Was macht Moskau?

Russland droht mit dem Aus des wichtigen Export-Deals, wenn keine Einigung erzielt wird. Kremlchef Wladimir Putin hatte UN-Generalsekretär António Guterres aufgefordert, sich international dafür einzusetzen, dass russische Schiffe wieder ungehindert fahren können.

Insgesamt ist die Zukunft des Getreide-Abkommens ungewiss und es bleibt abzuwarten, ob eine Einigung erzielt werden kann, um die Ausfuhr von Getreide über das Schwarze Meer zu sichern.

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