DFL: Geplatzter Milliarden-Deal droht Liga zu spalten

Nachdem der Einstieg eines Investors gescheitert ist, zeigt sich die Zerrissenheit des deutschen Profifußballs. Vor allem die Großen der Branche sind unzufrieden mit der Entscheidung. Der geplatzte Milliarden-Deal der Deutschen Fußball Liga (DFL) droht den deutschen Profifußball zu spalten.

Große Vereine in Gefahr

Besonders die Branchenführer Bayern München und Borussia Dortmund sehen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten Jahren akut gefährdet. Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann befürchtet für die Zukunft sogar Alleingänge der Topvereine bei der Vermarktung.

Neubesetzung des Geschäftsführerpostens

Die dringlichste Aufgabe der DFL ist die Neubesetzung des Geschäftsführerpostens, da die Doppelspitze mit Axel Hellmann und Oliver Leki wie geplant zum 30. Juni aufhört. „Für uns ist klar, dass wir im Juli einen neuen CEO präsentieren werden“, verkündete Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch in Frankfurt am Main.

Herausforderungen für die neue Führungskraft

Die Liga befindet sich seit dem Abgang von Ex-Boss Christian Seifert im Dezember 2021 in Turbulenzen. Die Einnahmen aus der Medienvermarktung sind rückläufig, zudem sorgte die Corona-Pandemie für einen schmerzhaften Milliardenverlust. Nun scheinen die 36 Profivereine auch noch zerstritten. Dies könnte zur Spaltung führen. Zudem muss die Ausschreibung für den neuen Medienvertrag ab 2025 vorbereitet werden. Dabei muss die Liga ein dickes Brett bohren, denn die Erträge durch das klassische Modell mit TV, Radio und Internet scheinen ausgereizt.

Gefahr für die Solidargemeinschaft

Deutet man die Aussagen von Watzke richtig, besteht die Gefahr, dass die Solidargemeinschaft an dem Votum zu zerbrechen droht. „Gerade Bayern München und mein Club haben großen Input geleistet. Wir hätten viele unserer Rechte in den zentralen Bereich verlagert, um die Solidarität zu stärken. Da das nicht gewünscht ist, werden sich die größeren Clubs sicherlich Gedanken darüber machen, wie es für sie weitergeht“, sagte der Geschäftsführer des Bundesliga-Spitzenreiters Borussia Dortmund. Auch Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn sieht in der Entscheidung eine Schwächung des deutschen Profifußballs. „Ziel war es, die Bundesliga und die Zweite Bundesliga zu stärken. Bei diesem Modell hätten die größeren Vereine viel Solidarität mit den Kleineren gezeigt“, sagte Kahn der Deutschen Presse-Agentur.

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