Die Lufthansa hat beschlossen, ihre A380-Flotte wieder in Betrieb zu nehmen, obwohl der Flugzeugtyp vor der Corona-Pandemie als zu groß für einen effizienten Dauereinsatz im Linienbetrieb galt. Der Airbus A380, das größte Passagierflugzeug der Welt, wird ab dem 1. Juni täglich von München nach Boston fliegen und ab dem 4. Juli auch eine tägliche Verbindung von München nach New York anbieten.
Hintergrund
Die A380 von Airbus galt früher als Symbol der technischen Leistungsfähigkeit des europäischen Airbus-Verbundes. Doch es stellte sich schnell heraus, dass ein kostengünstiger Betrieb des Vierstrahlers nur möglich ist, wenn nahezu alle Plätze verkauft werden. Auf wenigen Rennstrecken war dies global möglich, was dazu führte, dass letztlich nur 251 der Riesen-Vögel gebaut wurden. Im Vergleich dazu wurden vom Boeing-Jumbo 747 in einer längeren Spanne 1574 Exemplare ausgeliefert.
Lufthansa hatte wegen der Buchungsprobleme schon vor der Corona-Krise die Ausmusterung der Riesenflieger beschlossen. Hersteller Airbus hat sich im Zuge von Neubestellungen anderer Typen vertraglich verpflichtet, noch im Jahr 2023 sechs Flugzeuge zurückzunehmen, so dass Lufthansa grundsätzlich noch über acht A380 verfügt.
Reaktivierung
Die A380-Flotte von Lufthansa wurde nach dem Corona-Ausbruch auf dem spanischen Flughafen Teruel in den sogenannten Langzeitparkmodus versetzt und sollte nur bei einer „unerwartet schnellen Markterholung“ reaktiviert werden. Die kam im vergangenen Sommer schneller als erwartet und traf zudem auf gravierende Lieferprobleme beim Hersteller-Duopol aus Airbus und Boeing.
Lufthansa hatte die jüngste und größte Version der zweistrahligen Boeing 777-X von 2023 an fest als Flaggschiff mit rund 400 Plätzen eingeplant, doch die Amerikaner mussten einräumen, dass sie frühestens im Jahr 2025 das erste Exemplar ausliefern können. Auch bei den kleineren 787-„Dreamlinern“ kommt es immer wieder zu Verzögerungen.
Fazit
Die Entscheidung von Lufthansa, ihre A380-Flotte wieder in Betrieb zu nehmen, ist eine Folge der gestörten Lieferketten und der hausgemachten Personalprobleme bei Airlines und Flughäfen nach der überwundenen Pandemie.