Am 1. Juni 2023 fand der zweite Thyssengas Dialog statt, bei dem Unternehmen konkrete Wasserstoff-Projekte in Nordrhein-Westfalen präsentierten und dabei auf Kooperation setzten. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Die H2-Zukunft beginnt jetzt: Wie kommt der Wasserstoff schnell zu den Verbrauchern?“ und wurde vom Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas ausgerichtet.
Teilnehmer und Programm
Neben Vertretern aus der Politik waren Akteure der gesamten H2-Wertschöpfungskette ins Dortmunder U gekommen, um über den Status quo sowie die nächsten Schritte auf dem Weg in die Wasserstoff-Wirtschaft zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde von energate-Chefredakteur Christian Seelos moderiert.
Regulatorische Grundlagen für H2-Transportinfrastruktur
Die Veranstaltung fand zu einem passenden Zeitpunkt statt, da das Bundeskabinett gut eine Woche zuvor einen Gesetzentwurf zur zügigen Schaffung eines Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland beschlossen hatte (EnWG-Novelle). Damit wurden die lang erwarteten regulatorischen, kartellrechtlichen und netzplanerischen Grundlagen für die Entwicklung der notwendigen H2-Transportinfrastruktur geschaffen.
Eröffnungsimpuls und Aufbruchstimmung
Dr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thyssengas GmbH, und Dr. Arne Dammer, Leiter Strategie und Innovation, eröffneten die Veranstaltung und betonten das aktuelle Momentum. Sie erklärten, dass Fernleitungsnetzbetreiber nun den gesetzlichen Auftrag erhalten haben, in einer ersten Phase das Wasserstoff-Kernnetz zu entwickeln. Dies sei das lang ersehnte Aufbruchssignal an alle Akteure entlang der H2-Wertschöpfungskette und ein großer Schritt der Bundesregierung.
Auch die Vertreter der Landes- und Bundespolitik erzeugten Aufbruchstimmung. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hob in ihrer Videobotschaft hervor, dass sich Nordrhein-Westfalen als Teil eines großen Nord-West-europäischen Marktes verstehe, der hervorragende Ausgangsbedingungen biete.
Austausch und Kooperation als entscheidende Faktoren
Dr. Arne Dammer betonte, dass das H2-Kernnetz nur der Anfang sei und dass Austausch und Kooperation entscheidende Faktoren seien, um den Energieträger Wasserstoff in der Breite verfügbar zu machen und einen liquiden Wasserstoff-Markt entstehen zu lassen. Thyssengas wolle mit dem Thyssengas Dialog sowie weiteren Formaten in den Cluster-Regionen zwischen Emsland, Ruhrgebiet und Rheinland dazu beitragen.