Am 6. Juni 2023 äußerte sich der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, in einem Interview mit phoenix zur verheerenden Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Region Cherson. Makeiev spricht von russischer „Folter“ am ukrainischen Volk und warnt vor einer massiven Umwelt-Katastrophe aufgrund der ausgelösten Fluten.
Massive Umwelt-Katastrophe droht
Makeiev befürchtet, dass sich die Sprengung des Staudamms auch auf das wichtige Kühlsystem des Atomkraftwerks Saporischschja, den Dnipro-Fluss aufwärts, auswirken könnte. Die Menschen vor Ort müssten das Gebiet, in dem viele Städte und Dörfer überflutet seien, verlassen. „Es ist eine Riesen-Überschwemmung und herzzerreißend, was wir aus der Ukraine berichtet bekommen.“
Russland verantwortlich für die Sprengung
Während Russland einen angeblichen ukrainischen Beschuss für den Bruch des Staudamms verantwortlich macht, erklärte Botschafter Makeiev gegenüber phoenix: „Die Russen haben den Damm noch im Oktober letzten Jahres vermint. Wir hatten schon unsere Untersuchungen gemacht und vorgewarnt, was passiert, wenn die Russen den Damm sprengen.“ Als Motiv für den Angriff auf das zivile Ziel nannte der Diplomat russische Kriegstaktik: Durch die Überschwemmung der Region versuche Russland, die erwartete ukrainische Gegenoffensive zu stoppen.
Verurteilung und politische Folgen gefordert
Makeiev rief andere Staaten auf, die Sprengung des Damms auf das Schärfste zu verurteilen und forderte, dass diese russischen Handlungen mit weiteren politischen Folgen und Sanktionen bestraft werden. „Das war typisch russisch, einfach einen Damm zu sprengen und die Menschen leiden zu lassen.“
Das komplette Interview ist auf der Website von phoenix verfügbar.