Wilhelmsburg: Erfolgreiches Schutzprojekt für gefährdete Kiebitze

Kiebitze in Hamburg stark gefährdet

Die Kiebitze gelten als stark gefährdete Vogelart. Aufgrund ihrer auffälligen nach oben stehenden Kopffedern werden sie in Hamburg seit zwei Jahren intensiv bei der Brut unterstützt. Die Stadt investiert jährlich rund 8000 Euro in dieses Projekt. Die Umweltbehörde zieht nun eine erste Bilanz.

Deutlich weniger Kiebitze in Hamburg

Seit etwa zwei Jahrzehnten sind in Hamburg deutlich weniger Kiebitze zu beobachten. Die schwarz-weißen Vögel in der Größe einer Taube mit den nach oben stehenden Kopffedern gelten in der Hansestadt als stark gefährdet. Im Jahr 2018 wurden etwa 300 Brutpaare gezählt, doch die Zahl ist rückläufig.

Schutzprojekt zeigt erste Erfolge

Um den Bestand der Kiebitze zu schützen, hat die Stadt Hamburg gemeinsam mit dem BUND Hamburg und der Stiftung Ausgleich Altenwerder ein Schutzprojekt für den Stadtteil Wilhelmsburg entwickelt. Dieses zeigt nun erste Erfolge. Im Jahr 2021 wurden auf den Ackerflächen östlich der Autobahn in Hamburg-Wilhelmsburg nur zwei Brutpaare gefunden, deren Gelege jedoch zerstört wurden. Mittlerweile sind es wieder gut ein Dutzend Brutpaare. Dies entspricht für das Jahr 2023 etwa 40 bis 55 geschlüpften Küken und ist ein Rekordwert seit Anfang der 2000er-Jahre in Wilhelmsburg.

Finanzielle Unterstützung und Schutzmaßnahmen

Die Stadt Hamburg investiert jährlich rund 8000 Euro in das Schutzprojekt. Mit diesem Geld werden nicht nur die Landwirte entschädigt, die die Nester auf ihren Ackerflächen umfahren oder „Kiebitzinseln“ anlegen, sondern auch das Monitoring des Bruterfolges und spezielle Nestschutzkörbe zum Schutz vor Fressfeinden finanziert. Es hat sich gezeigt, dass nicht alle Kiebitze mit einem solchen Korb über ihrem Nest einverstanden sind. Doch dort, wo der Korb akzeptiert wurde, trug er zum Erfolg des Geleges bei.

Lebensraum und Nahrung für die Kiebitze

Kiebitze brüten auf dem Boden und ihre Küken sind Nestflüchter. Direkt nach dem Schlüpfen sind sie aktiv und werden von ihren Eltern zu Flächen geführt, wo es Nahrung und Deckung gibt. In Wilhelmsburg gibt es solche Gebiete direkt neben den Ackerflächen, wie zum Beispiel die „große Kiebitzpfütze“, die in diesem Jahr sogar eigens mit Wasser gefüllt wurde, um ein Austrocknen zu verhindern. Ehrenamtliche des BUND Hamburg kontrollieren, wo genau sich die Kiebitze ein Nest auf dem Acker gebaut haben, und markieren diese Orte dezent, damit die Landwirte sie umfahren können. Die Kiebitze halten sich bevorzugt in einjährigen Blühflächen und Sommergetreide auf.

Ausblick auf die Zukunft

Das Schutzprojekt in Wilhelmsburg soll künftig auch auf andere Flächen in Hamburg ausgeweitet werden. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Landwirten und weiteren Partnern ist dabei entscheidend. Durch den gezielten Schutz und die Förderung der Brut soll der Bestand der gefährdeten Kiebitze langfristig gesichert werden.

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