Unterschiede in der Rückkehr zur Büroarbeit nach der Pandemie

In der aufkommenden post-pandemischen Ära ist das Leben in den meisten Bereichen wieder normal geworden. Kinogänger strömen in die Kinos, Urlauber drängen sich in den Sommerferien an Flughäfen und Kinder kehren in die Klassenzimmer zurück.

Das einzige, was hartnäckig problematisch geblieben ist, ist die Arbeitswelt. Drei Jahre nachdem Millionen von Büroangestellten massenhaft nach Hause geschickt wurden, sind Unternehmen, Mitarbeiter und Regierungen immer noch dabei, sich an die dauerhaften Veränderungen im Unternehmensleben anzupassen. Doch es haben sich deutliche Unterschiede zwischen Kontinenten und Kulturen herausgebildet, wobei asiatische und europäische Arbeitnehmer in der Regel schneller als ihre amerikanischen Kollegen in die Büros zurückkehren.

Asiatische Länder haben es im ersten Jahr der Pandemie besser geschafft, Covid-19 unter Kontrolle zu halten, sodass die Menschen dort sich nicht so sehr an das Arbeiten von zu Hause aus gewöhnt haben. Das erleichtert die Rückkehr zum Büroleben, wie Forscher herausgefunden haben. Die Gewohnheiten in Europa variieren stark – das Vereinigte Königreich hat eine der höchsten Raten von Remote-Arbeit, während Frankreich eine der niedrigsten hat – aber einige Länder führen auch mit Gesetzen zur Flexibilisierung von Arbeitszeiten. Dann gibt es Orte wie die USA, wo die Politik weitgehend schweigt und Chefs und Mitarbeiter die Veränderungen auf eigene Faust bewältigen müssen.

Nach dem Labor Day, der nach den Sommerferien eine Zeit des Wiederaufnehmens normaler Arbeitspläne markiert, drängen Unternehmen wie Amazon.com Inc. und sogar Zoom Video Communications Inc. darauf, dass Mitarbeiter zumindest teilweise zurück ins Büro kommen. Doch selbst dann sehen sich die Mitarbeiter je nach Unternehmen, Vorgesetzten oder Standort mit sehr unterschiedlichen Richtlinien konfrontiert. Goldman Sachs Group Inc. möchte, dass Mitarbeiter fünf Tage die Woche im Büro sind. Bei Walt Disney Co. sind es vier Tage; bei Amazon, Google und vielen anderen sind es drei. Hybridpläne sind nun die Norm für Büroangestellte in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Die chaotische Natur der Rückkehr zum Büro war vor zwei Jahren verständlich, als Covid immer noch auf Krisenniveau zirkulierte und „The Great Resignation“ und „Lying Flat“ die Schlagworte des Tages für Mitarbeiter waren, die sich gegen Normen wehrten. Nun haben sich die Wirtschaften abgekühlt, was dazu führt, dass das Einstellen in vielen Branchen im Vergleich zum hektischen Tempo vor zwei Jahren langsamer geworden ist. Das gibt den Chefs mehr Einfluss, um die Regeln festzulegen, während Entlassungen und Kostensenkungsmaßnahmen viele Mitarbeiter verunsichern. Dennoch ist die Debatte noch lange nicht abgeschlossen und es bleiben Fragen zur Rolle der Büros, zur Integration von Arbeit und Leben sowie zur Messung von Produktivität und Gehalt.

Wie sich dies entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

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