Schwere Ausschreitungen bei Eritrea-Treffen in Stuttgart

Gewalt gegen Polizei bei Eritrea-Veranstaltung

In Stuttgart kommt es zu schweren Ausschreitungen im Zusammenhang mit einer Eritrea-Veranstaltung. Vor allem die Polizei gerät ins Visier der Gewalttäter. Es handelt sich um brutale Szenen, die sich mitten am Tag in Stuttgart abspielen: Eine große Gruppe von Männern bewirft Polizisten mit Steinen und Flaschen und attackiert sie mit Holzlatten. Sie schreien laut und verfolgen einen Beamten, der versucht, einen von ihnen festzunehmen. Die Übermacht zwingt den Polizisten zur Flucht. Bei den massiven Ausschreitungen in der Landeshauptstadt werden zehn Polizisten verletzt und vier Personen festgenommen.

Stellvertreter-Konflikt zwischen Regimegegnern und Anhängern der Diktatur

Die Gewalt richtet sich vor allem gegen die Polizei, da es sich um einen Stellvertreter-Konflikt auf den Straßen Stuttgarts handelt: Gegner des Regimes in Eritrea stehen den Anhängern der Diktatur gegenüber. Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass es zu solchen Ausschreitungen kommt. Im Juli kam es bei einem Eritrea-Festival in Gießen zu ähnlichen Vorfällen, bei denen mindestens 26 Polizisten verletzt wurden. Auch in Stockholm gab es im August gewalttätige Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival mit über 50 Verletzten.

Eskalation bei einer Infoveranstaltung in Stuttgart

Am Samstagnachmittag versammeln sich etwa 200 Menschen im Römerkastell zu einer Infoveranstaltung des Verbands eritreischer Vereine in Stuttgart und Umgebung. Laut Polizeisprecher sympathisieren diese Vereine mit der Regierung in Eritrea. Gegner des Regimes treffen sich in Kleingruppen am Bahnhof Bad Cannstatt und am Stuttgarter Hauptbahnhof und machen sich auf den Weg zum Veranstaltungsort. Dort eskaliert die Situation schnell. Bis zu 200 Personen greifen die Polizei an, bewerfen sie mit Steinen und schlagen mit Holzlatten zu. Es ist noch unklar, wer den ersten Stein geworfen hat, aber der Veranstaltungsort war der Anziehungspunkt, so der Polizeisprecher. Die Beamten verteidigen sich mit Schlagstöcken und Pfefferspray und versuchen, die Angreifer zu trennen und draußen zu halten, während die Veranstaltung im Gebäude weiterläuft. Die Straßen um das Römerkastell werden gesperrt und zusätzliche Einsatzkräfte werden hinzugezogen.

Polizei nimmt 170 Männer fest

Die Polizei kesselt rund 170 Männer ein, um ihre Personalien aufzunehmen. Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Eritrea ist ein international weitgehend abgeschottetes Land.

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