Wahlen und Repression
Nach der Wahl von Nicolás Maduro in Venezuela und der anschließenden Unterdrückung von Dissidenten hat Chevron seine Position gegenüber den US-Behörden klargemacht: Es ist entscheidend, dass Chevron weiterhin Öl in Venezuela fördern kann. Vor zwei Jahren hatte die Biden-Administration die von Trump eingeführten Sanktionen gelockert, um Chevron die Wiederaufnahme seiner Aktivitäten in Venezuela zu ermöglichen. Dies geschah im Rahmen eines Versuchs, die autoritäre Regierung von Maduro zu ermutigen, freie und faire Wahlen abzuhalten.
Politische Situation
Inmitten des Chaos in den Straßen von Caracas nach den Wahlen erklärte das US-Außenministerium, dass alle Beweise darauf hindeuten, dass Maduros Gegner, Edmundo González, die Wahl mit überwältigender Mehrheit gewonnen hatte. In Gesprächen mit Vertretern des Weißen Hauses und des Außenministeriums betonten Chevron-Führungskräfte, dass ihre Präsenz in Venezuela die globalen Ölvorräte und die Energiesicherheit der USA stärke. Zudem argumentierten sie, dass Chevron als Bollwerk gegen geopolitische Rivalen fungiere, die in Venezuela Fuß fassen könnten.
Reaktionen der US-Regierung
Nach der Wahl hat Maduro Hunderte von Dissidenten festgenommen und getestet, ob die Biden-Administration strengere Sanktionen, auch im Ölsektor, wieder einführen wird. Chevron hat sich bemüht, keine spezifischen politischen Maßnahmen zu empfehlen, jedoch hat die Botschaft, dass die Ölproduktion in Venezuela fortgesetzt werden sollte, Gewicht bei der Regierung. Die USA haben die Wahlunterdrückung verurteilt, bisher jedoch auf schwere Vergeltungsmaßnahmen verzichtet.
Kommunikation und Verhandlungen
Hinter den Kulissen hält die US-Regierung den Kontakt zur Maduro-Regierung aufrecht und ermutigt Venezuelas Nachbarn, Brasilien und Kolumbien, bei der Verhandlung einer Lösung zu helfen. Gleichzeitig werden gezielte Sanktionen gegen Einzelpersonen im Regime von Maduro in Betracht gezogen. Am vergangenen Wochenende gaben US-Beamte bekannt, dass sie ein Flugzeug beschlagnahmt haben, das Maduro und seine Vertrauten zu Reisen nach Iran, Russland, Kuba und anderen Ländern genutzt haben.
Chevron’s Rolle in Venezuela
Chevron hat in Venezuela eine bedeutende Präsenz, die für das Unternehmen wichtig ist. Es ist das letzte verbleibende US-Ölunternehmen in einem Land, das behauptet, die größten Ölreserven der Welt zu besitzen. Das Unternehmen hat kürzlich versucht, Investoren zu zeigen, dass es über ausreichende Ölreserven verfügt, um in den kommenden Jahren weiter zu wachsen. In Venezuela beschäftigt Chevron etwa 250 Mitarbeiter, während weitere 3.000 in den Joint-Venture-Operationen tätig sind. Dies hilft dem Unternehmen, Milliarden zurückzugewinnen.