Situation in Österreich
In Österreich hat sich die Hochwasserlage am Samstag erheblich verschärft. Besonders betroffen ist das Waldviertel in Niederösterreich, wo der Kamp, ein Zufluss zur Donau, bereits zu massiven Überschwemmungen geführt hat. Der stellvertretende Landeshauptmann von Niederösterreich, Stephan Pernkopf, bezeichnete die Situation als „Größenordnung eines hundertjährlichen Hochwasserereignisses“. Zudem wird befürchtet, dass der Stausee Ottenstein überläuft. Der Bundeskanzler Karl Nehammer informierte, dass das Militär bereitsteht, um Unterstützung zu leisten. Inzwischen wurden 42 Gemeinden aufgrund der Überschwemmungsgefahr zu Katastrophengebieten erklärt.
Entwicklung in Polen
In Polen hat die Hochwasserlage ebenfalls dramatische Ausmaße angenommen. Der Regierungschef Donald Tusk bezeichnete die Nacht zum Sonntag als eine „dramatische Herausforderung“. Ein Staudamm in der Region Miedzygorze läuft über, und die Wasserwirtschaftsbehörde hat bereits Evakuierungen in tiefer gelegenen Dörfern angeordnet. Tusk warnte die Bürger vor steigenden Pegelständen und forderte sie auf, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. In einigen Gebieten Polens fiel mehr Regen als während der Jahrtausendflut im Jahr 1997.
Auswirkungen in Tschechien
Tschechien ist ebenfalls von den Überschwemmungen betroffen. In der Stadt Opava an der Grenze zu Polen mussten Tausende Menschen evakuiert werden. Auch in anderen Teilen der Region mussten Hunderte von Anwohnern ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Überblick über die Lage in Deutschland
In Deutschland, insbesondere im Südosten Bayerns, gibt es nach den starken Regenfällen kleinere Überschwemmungen. Die Niederschläge am Alpenrand sollen laut dem Deutschen Wetterdienst bis Sonntagmorgen nachlassen. Die Polizei in Rosenheim berichtete am Samstagabend, dass bislang keine größeren Vorfälle gemeldet wurden.
Zusammenfassung
Die Hochwasserlage in Mitteleuropa, insbesondere in Österreich, Polen und Tschechien, ist ernst. Während in Deutschland die Situation bislang überschaubar bleibt, haben die Nachbarländer mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Die Behörden arbeiten intensiv an Evakuierungen und der Unterstützung der betroffenen Bevölkerung.