Erste Zinssenkung seit Jahren
Die US-Notenbank, auch bekannt als Fed, hat am Mittwoch eine Senkung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte beschlossen. Dies ist die erste Reduzierung seit mehreren Jahren und bringt den Zinssatz auf einen Bereich zwischen 4,75 und 5,0 Prozent. Diese Entscheidung fiel wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA.
Reaktionen auf die Entscheidung
Die Senkung der Kreditkosten wurde sowohl von Präsident Joe Biden als auch von Vizepräsidentin Kamala Harris positiv aufgenommen. Biden bezeichnete die Maßnahme als „Moment des Fortschritts“, während Harris betonte, dass sie sich darauf konzentriere, die Preise weiter zu senken.
Wirtschaftliche Einschätzung
Fed-Chef Jerome Powell äußerte sich zur wirtschaftlichen Lage und erklärte, dass die US-Wirtschaft insgesamt stark sei und in den letzten zwei Jahren bedeutende Fortschritte erzielt habe. Er betonte die Notwendigkeit, die geldpolitischen Maßnahmen anzupassen, um den Fortschritten bei Inflation und Beschäftigung Rechnung zu tragen.
Kritik und politische Implikationen
Die Entscheidung der Fed wurde jedoch auch kritisiert. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump äußerte, dass die Zinssenkung nur möglich sei, weil sich die US-Wirtschaft in einem schlechten Zustand befinde. Er kündigte an, im Falle eines Wahlsieges die Unabhängigkeit der Fed in Frage zu stellen.
Historischer Kontext
Diese Zinssenkung ist die erste seit März 2020, als die Fed aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie den Zinssatz auf nahezu null Prozent senkte. Nach einer Phase der Inflation begann die Fed im Jahr 2022, den Zinssatz schrittweise zu erhöhen, bis er im Juli 2023 den höchsten Stand seit über zwei Jahrzehnten erreichte.
Aktuelle wirtschaftliche Indikatoren
Die Inflation in den USA ist zuletzt gesunken und erreichte im Juni mit 2,5 Prozent laut PCE-Index den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren. Zudem lag die Arbeitslosenquote im August bei 4,2 Prozent, was auf eine gewisse Stabilität im Arbeitsmarkt hinweist.