Größter Meteorit Deutschlands in München

Erstmalige Präsentation

Auf der diesjährigen Munich Show – Mineralientage München wird der ISSIGAU-Meteorit, der größte jemals in Deutschland gefundene Meteorit, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Sonderschau mit dem Titel „The Impossible Crystal“ findet vom 24. bis 27. Oktober 2024 in Halle A6 statt und bietet Besuchern die Möglichkeit, diesen außergewöhnlichen Himmelskörper hautnah zu erleben.

Entdeckung des ISSIGAU-Meteoriten

Der ISSIGAU-Meteorit wurde im April 2020 während Grabungsarbeiten im kleinen Ort Reitzenstein, einem Teil der Gemeinde Issigau in Oberfranken, entdeckt. Mit einem Gewicht von 136,4 Kilogramm ist er der schwerste und größte Meteorit, der in Deutschland gefunden wurde. Der Meteoritenexperte Dieter Heinlein vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum, der den Fund untersucht hat, beschreibt den ISSIGAU als einen Eisenmeteorit vom Typ IIIAB mit einem Nickelgehalt von 8,89 Prozent. Die starke Verwitterung der Oberfläche lässt darauf schließen, dass er bereits vor vielen tausend Jahren auf die Erde gefallen ist.

Interaktive Erfahrung für Besucher

Besucher der Munich Show haben die einzigartige Gelegenheit, den ISSIGAU-Meteorit nicht nur zu betrachten, sondern auch zu berühren. Das Motto der Ausstellung lautet: „Touch the Universe!“ Dies ermöglicht den Gästen eine besondere und direkte Erfahrung mit diesem kosmischen Objekt.

Kosmische Herkunft

Der ISSIGAU-Meteorit stammt aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und ist etwa 4,6 Milliarden Jahre alt, was ihn älter als die Erde selbst macht. Vermutlich wurde er bei einer Kollision von Asteroiden abgeschlagen und reiste Millionen Jahre durch das Sonnensystem, bis er mit einer Geschwindigkeit von etwa 70.000 km/h auf die Erde traf. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre verlor er zwar an Masse, sein Kern blieb jedoch erhalten und stürzte als Meteorit zu Boden.

Wissenschaftliche Bedeutung

Der ISSIGAU-Meteorit ist noch nicht vollständig erforscht, und die Meteoritical Society hat ihn bislang nicht offiziell anerkannt. Dieter Heinlein erklärt, dass der Meteorit vorerst ungeschnitten bleiben soll, um weitere Untersuchungen zu ermöglichen. Meteoritenfunde wie dieser sind in Deutschland selten und von großem wissenschaftlichem Wert. Bisher wurden nur 56 Meteoriten dokumentiert. Laut Heinlein liefern Meteoriten wichtige Informationen über die Entstehung des Sonnensystems und die Bedingungen im frühen Universum.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert