Herausforderungen mit ausländischen Pflegekindern

Der Weg zur Pflege

Eine Pflegemutter berichtet von den Schwierigkeiten, die sie und ihr Partner bei der Aufnahme eines ukrainischen Kindes in ihre Familie erlebt haben. Obwohl sie bereits Erfahrung als Pflegeeltern haben, waren sie sich der bürokratischen Hürden bewusst, die bei der Aufnahme eines ausländischen Kindes auftreten können. Vor der Ankunft ihres Pflegesohnes hatten sie klare Anforderungen an das Jugendamt gestellt, insbesondere in Bezug auf die Passangelegenheiten.

Emotionale Bindung

Als das Kind schließlich in ihre Obhut kam, stellte sich heraus, dass es keinen Pass hatte. Obwohl sie in diesem Moment die Möglichkeit hatten, die Aufnahme abzulehnen, waren sie emotional bereits an das Kind gebunden. Der kleine Junge, der anfangs ängstlich war, fand schnell Trost in ihrer Nähe und schloss sie in sein Herz. Diese emotionale Verbindung ließ die bürokratischen Probleme zunächst klein erscheinen.

Bürokratische Hürden

Mit der Zeit wuchsen jedoch die Sorgen um die rechtlichen Aspekte. In Deutschland gibt es für viele Angelegenheiten klare Regelungen, jedoch fehlt ein fester Prozess, um einem ausländischen Pflegekind ohne Pass eine Identität zu verleihen. Die biologische Mutter des Kindes floh vor dem Krieg in der Ukraine und brachte das Kind in Deutschland zur Welt. Ihre Zukunft ist ungewiss, und da sie sich nicht ausreichend um das Kind kümmern kann, wurde es zur dauerhaften Pflege bei der Familie untergebracht.

Staatsbürgerschaft und Apostille

Obwohl das Kind in Deutschland geboren wurde und eine deutsche Geburtsurkunde hat, fehlt ihm ein Pass. Um die ukrainische Staatsbürgerschaft zu beantragen, ist eine Apostille erforderlich, die eine beglaubigte Abschrift der Geburtsurkunde darstellt. Diese muss beim ukrainischen Konsulat eingereicht werden.

Unklare Zuständigkeiten

Die Zuständigkeiten für die Ausstellung der Apostille sind jedoch nicht klar geregelt. Verschiedene Behörden, wie das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten und lokale Ausländerbehörden, sind involviert, aber die genauen Abläufe variieren je nach Bundesland und Kommune. Dies führt dazu, dass die Familie seit Monaten versucht, die notwendigen Informationen zu erhalten, indem sie mit verschiedenen Behörden telefoniert und E-Mails versendet. Leider bleibt der Fortschritt oft aus, und sie müssen immer wieder von vorne beginnen.

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