Der Kriminalroman „Das Haus am Gordon Place“
Karina Urbach hat mit ihrem neuesten Werk „Das Haus am Gordon Place“ einen fesselnden Spionagethriller geschaffen, der im Wien der Nachkriegszeit spielt. Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe britischer Agenten, die die Dreharbeiten des berühmten Films „Der dritte Mann“ als Vorwand nutzen, um einen Abhörtunnel unter der sowjetischen Besatzungszone zu errichten.
Historische Hintergründe
Es gibt tatsächlich Hinweise darauf, dass in Wien mehrere Abhörtunnel existierten. Der erste dieser Tunnel wurde bereits 1948 vom britischen Geheimdienst MI6 errichtet, zeitgleich mit dem Beginn der Filmaufnahmen. Interessanterweise waren einige Mitglieder der Filmcrew in den Geheimdienst involviert.
Verwicklungen der Filmcrew
Der Filmproduzent Alexander Korda hatte während des Zweiten Weltkriegs ein Spionagenetzwerk für Winston Churchill organisiert. Auch der Drehbuchautor Graham Greene war mit dem MI6 verbunden, und Regisseur Carol Reed lieferte Filmmaterial für den Geheimdienst. Diese Verbindungen werfen ein neues Licht auf die Entstehung des Films und die Aktivitäten der Beteiligten.
Einblicke von Zeitzeugen
Um mehr über die Hintergründe zu erfahren, führte Urbach ein Interview mit Angela Allen, die als Scriptgirl bei „Der dritte Mann“ arbeitete. Mit 95 Jahren ist sie das letzte lebende Mitglied der Filmcrew. Allen äußerte, dass sie zu der Zeit nichts von den geheimen Aktivitäten ihrer Vorgesetzten wusste, jedoch war ihr klar, dass diese in einer anderen Welt lebten.