Fonds und G20-Verbriefungsreform

Konsultation des Financial Stability Board

Das Financial Stability Board (FSB) hat eine Konsultation veröffentlicht, die sich mit den Auswirkungen der G20-Rechtsreformen auf die Verbriefung befasst. In diesem Zusammenhang haben die Partner der internationalen Anwaltskanzlei Dechert, John McGrath und Aaron Scott, die wesentlichen Ergebnisse der Studie zusammengefasst.

Wachstum der Fonds im Verbriefungsmarkt

Eine der zentralen Erkenntnisse des Berichts ist, dass Fonds mittlerweile die Banken als größte Emittenten von Verbriefungen in den USA und Europa überholt haben. Das FSB plant, sich bei der Überprüfung der Verbriefungsvorschriften verstärkt auf die Rolle der Fonds zu konzentrieren.

Identifizierte Risikobereiche

Im Rahmen der Analyse wurden der Risikoselbstbehalt bei Collateralized Loan Obligations (CLO) sowie die Kriterien für fremdfinanzierte Darlehen als bedeutende Risikobereiche identifiziert. Zudem wurden spezifische Aspekte hervorgehoben, die eine Reform der EU-Verbriefungsvorschriften erfordern.

Verlagerung von Risiken

Der Bericht des FSB stellt fest, dass die G20-Reformen seit 2011 in Australien, Europa und den USA zu einer Verlagerung von Verbriefungsemissionen von Banken zu Nicht-Bank-Finanzintermediären (NBFI) geführt haben. Diese Entwicklung wird als zweischneidiges Schwert betrachtet, da die Übertragung von Risiken außerhalb des Bankensektors sowohl zur Diversifizierung als auch zur Stärkung des Finanzierungssystems beitragen kann. Allerdings äußert das FSB Bedenken, ob NBFIs aufgrund ihrer Finanzierungsstrukturen in der Lage sind, mit den Risiken der Verbriefung umzugehen.

Folgen für den CLO-Markt

Die Analyse des CLO-Marktes zeigt, dass eine verstärkte Konzentration auf Fonds erhebliche Auswirkungen haben könnte. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die zunehmende Komplexität und Intransparenz auf dem Markt für Leveraged Loans und CLOs problematisch sein könnte. Schwächere Zeichnungsstandards könnten zu höheren Ausfällen bei den von CLOs gehaltenen Krediten führen, was letztendlich die Erlösquoten beeinträchtigen könnte.

Empfehlungen des FSB

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfiehlt das FSB die Übernahme bewährter Praktiken für Leveraged Loans und CLOs, die kürzlich von der IOSCO veröffentlicht wurden. Zudem wird die Vorliebe der CLO-Manager für „leichte Bilanzen“ als kritisch betrachtet, da diese dazu führen kann, dass Risiken nicht in vollem Umfang den Zielen der Risikoselbstbehaltsvorschriften entsprechen.

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