Überlastung der Bahnknoten
Die Deutsche Bahn plant, den Regionalverkehr an stark frequentierten Bahnknoten wie Köln zu reduzieren. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Betriebsqualität und Pünktlichkeit zu verbessern. Laut einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sollen Gespräche mit den zuständigen Aufgabenträgern und Verkehrsverbünden stattfinden, um festzulegen, welche Regionalzüge gestrichen werden könnten.
Fernverkehr und Trassenverfügbarkeit
Berthold Huber, Vorstand der DB für Infrastruktur, äußerte, dass der Fernverkehr lediglich 15 Prozent der verfügbaren Trassen nutzt. Der Regionalverkehr hingegen sei der Hauptverursacher der Überlastung an den Bahnknoten. Huber betonte die Notwendigkeit, über die Streichung von Verstärkerzügen nachzudenken, um eine Stabilisierung des Betriebs und eine Verbesserung der Pünktlichkeit zu erreichen.
Finanzielle Herausforderungen
Es gibt bereits Aufgabenträger, die aufgrund finanzieller Engpässe über Angebotskürzungen nachdenken. Huber stellte klar, dass die Bestandssanierung des Streckennetzes bis Ende 2027 höchste Priorität habe. Der Bund hat hierfür zusätzliche 27 Milliarden Euro bereitgestellt, die in die Generalsanierung von 13 wichtigen Hochleistungskorridoren fließen, darunter auch die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim.
Digitalisierung als zweiter Schritt
Die Digitalisierung des Schienennetzes wird als zweiter Schritt betrachtet. Huber wies darauf hin, dass es wichtig sei, zunächst die Probleme anzugehen, die die Kunden am meisten belasten, anstatt in langfristige Projekte zu investieren, die erst in vielen Jahren Wirkung zeigen könnten.
Auswirkungen auf S-Bahn-Ausbau
Die Pläne von go.Rheinland, den Ausbau des Kölner S-Bahnnetzes mit der Digitalisierung zu verknüpfen, scheinen durch diese Entwicklungen in Frage gestellt zu werden.