Krieg und seine Auswirkungen auf Neugeborene
In den letzten 1.000 Tagen des Konflikts in der Ukraine sind mehr als 500.000 Kinder zur Welt gekommen. Diese Zahl wird anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte am 20. November von der Organisation Save the Children veröffentlicht.
Lebensbedingungen der Neugeborenen
Viele dieser Neugeborenen und Kleinkinder wachsen in einem Umfeld auf, das von Gewalt, emotionalem Stress und humanitärer Not geprägt ist. Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children, der sich derzeit in der Nähe der Frontlinie im Osten der Ukraine befindet, äußert, dass der Tag der Kinderrechte uns daran erinnern sollte, dass jedes Kind Anspruch auf Schutz, Gesundheit, Nahrung und Bildung hat, selbst in Krisengebieten.
Angriffe auf Zivilisten und Gesundheitseinrichtungen
Laut einer Analyse von Save the Children wurden zwischen Februar 2022 und August 2024 mehr als 516.000 Babys in der Ukraine geboren, viele von ihnen in der Nähe der Frontlinien. Die Organisation Armed Conflict Location and Event Data (ACLED) berichtet von über tausend Angriffen auf die Zivilbevölkerung seit Beginn des umfassenden Krieges am 24. Februar 2022. Gesundheitseinrichtungen sind ebenfalls häufig Ziel von Angriffen oder arbeiten nur eingeschränkt, wie im Fall des größten Kinderkrankenhauses in Kyjiw im Juli.
Forderung nach Schutz und humanitärer Hilfe
Westphal betont, dass es inakzeptabel sei, wenn Babys während eines Luftalarms zur Welt kommen oder Schwangere aus Angst vor Angriffen nicht zu Vorsorgeuntersuchungen gehen können. Er fordert ein Ende der Gewalt gegen Kinder und die Zivilbevölkerung sowie die Verantwortung der Täter für Verstöße gegen das Völkerrecht. Zudem wird eine verstärkte humanitäre Hilfe gefordert, insbesondere mit dem bevorstehenden Winter.
Winterliche Herausforderungen für Familien
Die kalte Jahreszeit birgt erhöhte Gesundheitsrisiken, insbesondere für die jüngsten und verletzlichsten Kinder. Prognosen deuten darauf hin, dass der kommende Winter in der Ukraine besonders hart ausfallen wird, da die Energieinfrastruktur stark beschädigt ist. Langfristige Stromausfälle und defekte Heizungen sowie hohe Energiepreise zwingen viele Familien, zwischen Heizung und Lebensmitteln zu wählen. Zudem leben zahlreiche Menschen in beschädigten Häusern, da sie sich Reparaturen oder eine Flucht in sicherere Gebiete nicht leisten können.