Australien führt Social-Media-Verbot für Kinder ein

Gesetzgebung im Parlament

Australien hat als erstes Land ein Gesetz verabschiedet, das Kindern unter 16 Jahren die Nutzung von sozialen Medien verbietet. Der australische Senat hat das Gesetz am Donnerstag verabschiedet, nachdem das Unterhaus bereits am Mittwoch mit 102 zu 13 Stimmen zugestimmt hatte. Der Senat folgte mit einer Abstimmung von 34 zu 19.

Verantwortung der Plattformen

Die neuen Regelungen machen Plattformen wie TikTok, Facebook, Snapchat, Reddit, X und Instagram verantwortlich. Diese können mit Geldstrafen von bis zu 50 Millionen australischen Dollar (ca. 33 Millionen US-Dollar) belegt werden, wenn sie nicht in der Lage sind, Kinder unter 16 Jahren von der Erstellung von Konten abzuhalten. YouTube ist von diesem Verbot nicht betroffen.

Umsetzung des Gesetzes

Obwohl das Unterhaus noch die Änderungen der Opposition, die im Senat vorgenommen wurden, bestätigen muss, wird dies als Formsache angesehen, da die Regierung bereits zugestimmt hat. Die Plattformen haben nun ein Jahr Zeit, um zu klären, wie das Verbot umgesetzt werden kann, bevor Strafen verhängt werden.

Öffentliche Unterstützung

Eine Umfrage von YouGov hat ergeben, dass 77 Prozent der Australier das Verbot unterstützen, ein Anstieg von 61 Prozent im August.

Reaktionen auf das Gesetz

Der australische Premierminister Anthony Albanese betonte, dass das Gesetz notwendig sei, um junge Menschen vor den „Schäden“ sozialer Medien zu schützen. Er äußerte den Wunsch, dass junge Australier eine unbeschwerte Kindheit erleben und Eltern sich keine Sorgen machen müssen.

Bedenken der Kritiker

Die Digital Industry Group Inc. äußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Gesetzes auf Kinder. Die schnelle Verabschiedung des Gesetzes lasse viele Fragen offen, und es sei unklar, wie die Umsetzung in der Praxis aussehen werde. Senator David Shoebridge von der Minderheitspartei der Grünen warnte, dass das Verbot viele Kinder, die soziale Medien zur Unterstützung nutzen, gefährlich isolieren könnte. Insbesondere vulnerable Gruppen, wie die LGBTQI-Community, könnten stark betroffen sein.

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