Silvester ohne Feuerwerk

Forderung nach Verbot von privatem Feuerwerk

Am 28. Dezember 2024, dem Tag des Verkaufsstarts für Silvester-Feuerwerk, äußerte Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, die dringende Bitte an die Innenpolitiker in Bund und Ländern, ein Verbot für den privaten Gebrauch von Pyrotechnik einzuführen. Er betonte, dass dieses Thema auf die Agenda der nächsten Innenministerkonferenz gesetzt werden müsse.

Verletzungen und Gefahren durch Feuerwerk

Reinhardt wies darauf hin, dass die Untätigkeit der Politik dazu beiträgt, dass jedes Jahr Tausende von Menschen durch Feuerwerk verletzt werden. Zudem seien Rettungs- und Ordnungskräfte häufig gefährdet, da sie mit Knallkörpern bedroht oder angegriffen werden. Der unsachgemäße Umgang mit Böllern und Raketen, oft unter Alkoholeinfluss, führe zu schweren Verletzungen und belaste die ohnehin stark frequentierten Notaufnahmen der Kliniken.

Besondere Risiken für Kinder und empfindliche Personen

In der Silvesternacht häufen sich Verletzungen an Augen und Ohren, wobei besonders Kinder und Jugendliche häufig betroffen sind. Auch Menschen mit Atemwegserkrankungen, Schwangere sowie Personen mit (Kriegs-)Traumata leiden unter dem Lärm und der Umweltverschmutzung, die durch Feuerwerkskörper verursacht werden. Darüber hinaus sind Haus- und Wildtiere stark beeinträchtigt.

Erfahrungen aus der Corona-Pandemie

Reinhardt betonte, dass die Bundesärztekammer in ihrer Forderung nach einem Verbot des privaten Feuerwerks die Unterstützung von Polizei, Rettungskräften und Umweltschutzorganisationen hat. Die Erfahrungen während der Corona-Pandemie, als ein temporäres Verkaufsverbot für Böller verhängt wurde, hätten gezeigt, dass entsprechende Regelungen die Gefahren deutlich reduzieren können. So gab es in Hamburg an Silvester 2020 nur etwa ein Drittel der Notfalleinsätze im Vergleich zum Vorjahr, während in Berlin die Einsätze von 1.523 auf 862 zurückgingen.

Alternativen zum privaten Feuerwerk

Reinhardt stellte klar, dass niemand den Menschen die Möglichkeit nehmen möchte, Silvester zu feiern. Er schlug zentrale Feuerwerke als Alternative zur privaten Böllerei vor. Einige Städte bieten mittlerweile auch Drohnen- oder Lasershows an, die den Himmel ohne Müll und Feinstaub erleuchten. Er appellierte, neue Silvestertraditionen zu entwickeln, um sicher und friedlich ins neue Jahr zu starten.

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