MDR und SPIEGEL TV: Verantwortung und Erinnerung

80. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung

Am 27. Januar 2025 wird die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal commemoriert. Zu diesem Anlass luden MDR und SPIEGEL TV zu einer Filmvorführung im Berliner Delphi Filmpalast ein, zu der rund 400 Gäste erwartet wurden.

Dialog mit Schülerinnen und Schülern

Im Anschluss an die Filmvorführung fand eine Diskussion mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel statt. Schülerinnen und Schüler aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin hatten sich intensiv auf dieses Ereignis vorbereitet. Moderiert von Caren Miosga erörterten die Jugendlichen mit Merkel, wie es in der NS-Zeit dazu kommen konnte, dass junge Männer zu Tätern wurden und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um eine Wiederholung solcher Gräueltaten zu verhindern.

Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit der Geschichte

Angela Merkel betonte die Notwendigkeit, sich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, um eine menschliche Zukunft zu gestalten. Sie hob hervor, dass jede Generation diese Herausforderung annehmen muss, um aus der Vergangenheit zu lernen.

ARD-History-Dokumentation

Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Demokratie und Erinnerung heute: Dialog zur NS-Tätergeschichte“. Anlässlich des Jahrestages wurde die ARD-History-Dokumentation „Das vergessene Fotoalbum der SS“ gezeigt. Diese Koproduktion von MDR und BR, realisiert von SPIEGEL TV, beleuchtet die Forschung zu NS-Tätern in Mitteldeutschland anhand eines bislang unveröffentlichten Fotoalbums der SS.

Einblick in die Geschichte

Das Fotoalbum, das über viele Jahrzehnte verloren war, enthält 206 Aufnahmen von fast ausschließlich Männern und zeigt die Einflüsse der mitteldeutschen SS auf die Personalentwicklung des KZ-Systems. Anaïs Roth, Leiterin der MDR-Redaktion Geschichte und Dokumentationen, erklärte, dass die Dokumentation Netzwerke aufzeigt, die weitgehend in Vergessenheit geraten waren. Unter den abgebildeten Personen befinden sich 16 spätere KZ-Kommandanten, die ihre Karrieren in Mitteldeutschland begannen und später in Buchenwald, Auschwitz oder Flossenbürg das Kommando über Tausende von Menschen hatten.

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