Präsident Gustavo Petro und die Drogenpolitik
Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat sich in der Vergangenheit mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump über die Abschiebung illegaler Einwanderer auseinandergesetzt. Jetzt fordert er die Legalisierung von Kokain und vergleicht die Droge mit Whisky, da sie seiner Meinung nach nur aufgrund ihrer Herkunft aus Lateinamerika illegal ist.
Live-Übertragung der Ministerbesprechung
Während einer sechs Stunden langen Ministerbesprechung, die erstmals live übertragen wurde, äußerte Petro, dass das größere Problem für die USA nicht Kokain, sondern das Opioid Fentanyl sei. Er argumentierte, dass die Legalisierung von Kokain eine Lösung für das Drogenproblem darstellen könnte.
Petros Argumente zur Legalisierung
Petro stellte fest, dass Wissenschaftler analysiert hätten, dass Kokain nicht gefährlicher sei als Whisky. Er betonte, dass die globale Kokainindustrie leicht abgebaut werden könnte, wenn die Droge weltweit legalisiert würde. „Wenn Sie Frieden wollen, müssen Sie das Geschäft des Drogenhandels abbauen“, sagte er und fügte hinzu, dass Kokain wie Wein verkauft werden könnte.
Fentanyl als ernsthaftes Problem
Der Präsident wies darauf hin, dass Fentanyl das größere Problem für die USA darstellt. Laut offiziellen Daten sind jährlich etwa 75.000 Todesfälle in den USA auf den Missbrauch von Fentanyl zurückzuführen. Petro erklärte, dass Fentanyl nicht in Kolumbien hergestellt werde, sondern als pharmazeutisches Produkt von nordamerikanischen multinationalen Unternehmen entwickelt wurde.
Kokainproduktion in Kolumbien
Kolumbien ist der größte Produzent und Exporteur von Kokain weltweit. Der Handel konzentriert sich hauptsächlich auf die USA und Europa. Laut dem UN-Büro für Drogen und Verbrechensbekämpfung erreichte die Kokainproduktion in Kolumbien im Jahr 2023 einen Rekordhoch von 2.600 Tonnen, was einem Anstieg von 53 Prozent entspricht.
Der Kampf gegen den Drogenhandel
Das südamerikanische Land hat Jahrzehnte damit verbracht, gegen den Drogenhandel zu kämpfen. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2022 hat Präsident Petro versucht, Frieden mit den bewaffneten Gruppen zu schließen, die durch den Drogenhandel genährt werden, in der Hoffnung, sechs Jahrzehnte Konflikt zu beenden.