Vaginalflora und Wechseljahre

Intime Beschwerden im Sommer

In den warmen Sommermonaten erleben viele Frauen intime Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder veränderten Ausfluss. Oftmals sind Hefepilzinfektionen, insbesondere durch Candida albicans, die Ursache. Diese Infektionen werden durch Faktoren wie Hitze, Schwitzen, synthetische Kleidung oder nasse Badesachen begünstigt. Solche äußeren Einflüsse können das empfindliche Scheidenmilieu zusätzlich belasten, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren.

Hormonelle Veränderungen und ihre Auswirkungen

Während der Wechseljahre kommt es zu erheblichen hormonellen Umstellungen, die den natürlichen Schutzmechanismus der Vagina beeinträchtigen. Der Rückgang des Östrogens führt zu einer grundlegenden Veränderung der Vaginalschleimhaut: Sie wird dünner, trockener und weniger elastisch, was die Anfälligkeit für Irritationen und Infektionen erhöht.

Die Rolle von Östrogen und Glykogen

Östrogen ist entscheidend für die Bildung von Glykogen in der Schleimhaut, das die Milchsäurebakterien nährt. Diese Bakterien sind wichtig für die Aufrechterhaltung eines gesunden pH-Werts in der Vagina und verhindern das Anhaften von Krankheitserregern. Schwankungen im Östrogenspiegel, wie sie in den Wechseljahren häufig vorkommen, beeinflussen die Verfügbarkeit von Glykogen. Dies kann zu einer Reduzierung der Laktobazillen führen und gleichzeitig das Wachstum von Hefepilzen begünstigen.

Sommerliche Einflüsse und Pflege

Zusätzlich zu den hormonellen Veränderungen können äußere Faktoren im Sommer das Mikrobiom belasten. Chlorhaltiges Wasser, übertriebene Hygiene und ungeeignete Intimwaschprodukte können den pH-Wert erhöhen und das Gleichgewicht der Vaginalflora stören. In Kombination mit hormonellen Veränderungen steigt das Risiko für Infektionen.

Die Bedeutung einer stabilen Scheidenflora

Eine intakte Scheidenflora ist entscheidend für die Gesundheit. Laktobazillen spielen eine schützende Rolle, indem sie Milchsäure produzieren, den pH-Wert senken und eine Barriere gegen Krankheitserreger bilden. Ein Mangel an Östrogen führt zu einer unzureichenden Glykogenproduktion, was die Ansiedlung pathogener Keime begünstigt. Dies kann zu Entzündungen, Infektionen und einem verstärkten Trockenheitsgefühl führen, was einen Teufelskreis schafft, der viele Frauen belastet.

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