Kindheit und familiäre Herausforderungen
Caro Matzko, eine bekannte Moderatorin, thematisiert in ihrem Buch „Alte Wut“ ihre Kindheit, die von einem kriegstraumatisierten Vater geprägt war. Diese belastende Situation beeinflusste sie über viele Jahre hinweg. Um mit der Wut ihres Vaters umzugehen, der oft seine politischen Frustrationen in der Familie ausließ, bemühte sich Matzko, für eine positive Atmosphäre zu sorgen. Diese Strategie, die sie als „People Pleasing“ bezeichnet, beschreibt sie als eine Art Überlebensmechanismus.
Einfühlungsvermögen als Stärke
Im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ hebt Matzko hervor, dass ihre Fähigkeit, die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen, ihr auch in ihrer Rolle als Moderatorin zugutekommt. Sie bezeichnet dies als ihre „Superheldinnenkraft“, die es ihr ermöglicht, potenzielle Konflikte frühzeitig zu erkennen.
Therapeutische Ansätze und Perspektivwechsel
Durch verschiedene Therapien hat Matzko gelernt, sich von der Wut ihres Vaters und den damit verbundenen emotionalen Schwankungen innerhalb ihrer Familie abzugrenzen. Sie reflektiert, dass jeder Mensch unterschiedliche Facetten hat und dass es wichtig ist, diese Vielfalt zu respektieren, anstatt sie zu bewerten. Diese Erkenntnis hilft ihr auch in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Traumaaufarbeitung in „Alte Wut“
In ihrem Buch widmet sich Matzko der Thematik seelischer Verletzungen, die innerhalb von Familien weitergegeben werden. Um die Traumata ihres Vaters und ihre eigenen Erfahrungen zu verarbeiten, hat sie eine Reise entlang der Fluchtroute ihres Vaters bis nach Polen unternommen. Wenn ihr Vater heute in bestimmten Situationen emotional reagiert, interpretiert sie dies als einen natürlichen Ausdruck seiner inneren Konflikte und reagiert gelassen, indem sie ihm mitteilt, dass sie nicht die richtige Ansprechpartnerin für solche Gespräche ist.