Therapiebegrenzung in der Medizin

Widerstand gegen Streeck-Vorstoß

Der Kölner Krebsforscher Michael Hallek hat sich klar gegen die Vorschläge des CDU-Gesundheitsexperten Hendrik Streeck ausgesprochen, die eine Begrenzung von Therapien für ältere Patientinnen und Patienten vorsehen. Hallek betont, dass es nicht sinnvoll sei, Behandlungen allein nach dem Alter auszurichten.

Gesellschaftliche und ethische Bedenken

Hallek äußerte, dass eine solche Herangehensweise sowohl gesellschaftlich als auch ethisch problematisch sei. Er warnt davor, Therapien primär unter ökonomischen Gesichtspunkten zu betrachten, da dies zu gefährlichen Entwicklungen führen könne. Für ihn sollten medizinische Notwendigkeiten und die Bedürfnisse der Patienten stets im Vordergrund stehen.

Patientenwürde und Selbstbestimmung

Der Direktor der Klinik I für Innere Medizin an der Universitätsklinik Köln hebt hervor, dass die Würde und Selbstbestimmung der Patienten von zentraler Bedeutung sind. Die Entscheidung über die Relevanz einer Therapie sollte in enger Zusammenarbeit zwischen Patienten und Ärzten getroffen werden, wobei individuelle Umstände berücksichtigt werden müssen.

Debatte über Kostendämpfung

Streeck hatte mit seinen Äußerungen in einer Fernsehdiskussion eine Debatte über die Behandlung älterer Patienten angestoßen. Hallek räumt ein, dass ökonomische Kriterien nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, jedoch sei es oft so, dass die optimale Therapie auch die kostengünstigste sei.

Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen

Hallek fordert eine kritische Prüfung der Effizienz im Gesundheitswesen, um Einsparungen zu erzielen, ohne die Menschenwürde und Selbstbestimmung der Patienten zu gefährden. Er schlägt vor, die Effizienz durch ambulante Behandlungen zu erhöhen und die Dokumentation von Therapiefolgen zu verbessern.

Gefahren einer kostengestützten Palliativbehandlung

Abschließend warnt Hallek, dass eine Betrachtung von Palliativbehandlungen ausschließlich unter Kostengesichtspunkten fatale Folgen für die Patienten und das Vertrauen in das Gesundheitswesen haben könnte.

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