Erholung zu Jahresbeginn
Die Industrieproduktion in Europa zeigt zu Beginn des Jahres Anzeichen einer Erholung. In der Eurozone, die aus 20 Mitgliedstaaten besteht, stieg die industrielle Produktion im Januar um 0,8 % im Vergleich zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stagnierte die Produktion jedoch, was die anhaltende Krise widerspiegelt, die mit der umfassenden Invasion Russlands in die Ukraine Anfang 2022 begann.
Neue Investitionen in der Verteidigungsindustrie
Angesichts wachsender Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit der USA als Verbündeten im Hinblick auf mögliche russische Aggressionen könnten ehrgeizige Pläne zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben die europäische Industrie aus ihrer Lethargie befreien. Diese Pläne könnten dazu führen, dass unterausgelastete Fabriken eine neue Bestimmung finden. Pierre Wunsch, der Leiter der belgischen Zentralbank, bemerkte in einem Interview, dass es eine Verbindung zwischen der Produktion von Autos und Panzern gibt.
Übernahme von Automobilwerken
Der deutsche Rüstungshersteller Rheinmetall könnte laut seinem CEO Fabriken von Automobilherstellern wie der Volkswagen Gruppe übernehmen. Armin Papperger erklärte, dass man vor der Errichtung einer neuen Panzerfabrik in Deutschland zunächst bestehende Werke prüfen werde. Ein Anstieg der militärischen Ausgaben in Europa würde auch einen Anstieg der Produktionskapazitäten nach sich ziehen.
Volkswagen und mögliche Umnutzung
Volkswagen, ein globaler Riese in der Automobilproduktion, plant die Einstellung der Fahrzeugproduktion in seinen Werken in Dresden und Osnabrück, um jährlich Milliarden von Dollar zu sparen. Obwohl es derzeit keine konkreten Pläne gibt, diese Fabriken für die Produktion anderer Güter zu nutzen, zeigt sich das Unternehmen offen für sinnvolle Vorschläge zur Nachnutzung der Standorte.
Umstellung auf militärische Produktion
Der Schritt von der zivilen zur militärischen Produktion ist für Fahrzeugfabriken nicht allzu groß. Rheinmetall kündigte an, zwei Werke, die derzeit Automobilteile herstellen, für die militärische Produktion umzurüsten. Zudem hat der französische Zughersteller Alstom einen Vertrag zur Veräußertung eines deutschen Bahnbetriebs an das Verteidigungskonsortium KNDS unterzeichnet, das plant, den Standort zur Herstellung von Kampfpanzern und gepanzerten Fahrzeugen zu nutzen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines erheblichen Kapazitätsengpasses für die geplante neue Produktion.