Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat Ermittlungen aufgenommen, nachdem Berichte über gravierende Missstände in der Kaninchenzucht im „Asamhof“ in Kissing (Bayern) aufgetaucht sind. Die Tierrechtsorganisationen ANINOVA und SOKO Tierschutz haben alarmierende Zustände in Verbindung mit zwei eng miteinander verbundenen Unternehmen dokumentiert.
Missstände in der Kaninchenzucht
Bereits im Jahr 2022 deckte ANINOVA erhebliche Probleme in der Kaninchenzucht von Zimmermann in Abtsgmünd (Baden-Württemberg) auf, die als größte Kaninchenzucht Deutschlands gilt. Bildmaterial aus dieser Zeit zeigte tierquälerische Bedingungen, was zur Verurteilung zweier Mitarbeiter führte. Ein Recherche-Team verfolgte damals den Transport von Kaninchen, der sie unter anderem zum „Asamhof“ brachte, und konnte so den Zusammenhang zwischen der industriellen Zucht und dem „Asamhof“ nachweisen.
Unklare Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten innerhalb der Unternehmen bleiben unklar. ANINOVA hat sowohl die Zucht von Zimmermann als auch den „Asamhof“ um eine Stellungnahme gebeten, jedoch keine Antwort erhalten. Es ist ungewiss, an wen die Kaninchen tatsächlich geliefert wurden, da mehrere Firmen unter derselben Adresse operieren.
Aktuelle Zustände im Asamhof
Neueste Aufnahmen von SOKO Tierschutz zeigen, dass die Kaninchen im „Asamhof“ für Tierversuche missbraucht werden. Nach mehreren Immunisierungen wird ihnen das gesamte Blut entnommen, während sie in engen Käfigen leben und unter Wunden, Infektionen und Stress leiden. Die Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten werden, sind äußerst besorgniserregend.
Verbindungen zu großen Konzernen
Die Verbindungen zwischen den beiden Betrieben sind besonders brisant. Während Zimmermann Kaninchen an Siemens Healthineers lieferte, verkauft der „Asamhof“ Blut sowohl an Siemens Healthineers als auch an den Schweizer Pharmakonzern Neovii. Diese Verknüpfungen zeigen, dass beide Unternehmen direkt in die Lieferketten großer Konzerne eingebunden sind.